Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis (Philosophisches Orientierungsjahr: Sommersemester 2024)

Einführung / Schlüsselqualifikationen

 

1

Einführung in das Studium der Philosophie und Theologie

Brusky

Ü G M0 PO
2 st. - 3 LP

Di 16.15 – 17.50

 

In der Übung sollen Kenntnisse des wissenschaftlichen Arbeitens erlernt, eingeübt und vertieft, Methoden der Literaturrecherche in Bibliotheken und darüber hinaus eingeübt sowie weitere theologie- und philosophiespezifische Fähigkeiten erworben werden. Die Vorbereitung von und Feedback zu Referaten, die Erarbeitung von wissenschaftlichen Texten sowie Prüfungsvorbereitungen werden des Weiteren behandelt. Außerdem wird für das Studium in Sankt Georgen notwendiges Werkzeug (Lernplattformen etc.) vorgestellt.

Literatur

Wird in der Übung angegeben bzw. ausgegeben. Mögliche Auswahl:

 

Jung, Martin: Einführung in die Theologie, Darmstadt 2004.

Lammers, Katharina / von Stosch, Klaus: Arbeitstechniken Theologie, Paderborn 2023.

Raffelt, Albert: Theologie studieren. Einführung ins wissenschaftliche Arbeiten, Freiburg 72008.

Stubenrauch, Bertram: Theologie studieren, Stuttgart 2018.

Leistungsnachweis

Teilnahmebescheinigung (t). Erwerb durch aktive Beteiligung, Hausaufgaben, Referat.

Hinweise

Die Lehrveranstaltung beginnt am 16.04.2024.

 

2

Narrative Rhetorik / Ästhetische Kommunikation

Haag

Ü G M23 Ph PO
1 st. - 1.5 LP

Fr 03.05.2024, 14.00 – 19.00
Sa 04.05.2024, 09.00 – 16.30

 

Beginnend mit den Grundlagen der Rhetorik (Situationsanalyse, sprachliche Gestaltung, Performanz etc.) entwickeln wir Ideen und Konzepte für die narrative Rhetorik resp. ästhetische Kommunikation. Es geht darum, Geschichten begeisternd zu erzählen, Texte ansprechend vorzutragen. Dabei spielt auch Überzeugung in einem spezifischen Sinne eine Rolle. Im Seminar werden Theorie und Praxis eng miteinander verbunden. Eigene Texte für den individuellen Anwendungskontext (übernommen oder selbst verfasst) sind willkommen - bitte einfach mitbringen."

Leistungsnachweis

Durch aktive Teilnahme und kleine Präsentationen kann ein Nachweis über die erfolgreiche Teilnahme erworben werden

Philosophie

 

10

Erkenntnistheorie

Wiertz

V G M5 PO
2 st. - 3 LP

Di 14.30 – 16.05

 

Die Vorlesungen gibt einen Überblick über zentrale Themen und Diskussionen in der zeitgenössischen (analytischen) Erkenntnistheorie. Unter anderem soll dafür argumentiert werden, dass wir prinzipiell dazu in der Lage sind, u.a. durch die Reflexion auf epistemische Gründe, den Wahrheitswert von Propositionen zutreffend zu bestimmen.

 

Dafür muss allerdings geklärt werden, was unter “Wissen” und “Wahrheit” zu verstehen ist, was unter epistemischer Rechtfertigung zu verstehen ist und warum relativistische und skeptizistische Positionen trotz ihrer prima facie-Plausibilität nicht überzeugen können. Es wird auch ein Einblick in die neuere soziale Erkenntnistheorie gegeben.

Literatur

Bernecker, S.; Pritchard, D. (Hg.), The Routledge Companion to Epistemology, New York 2014.

BonJour, L., Epistemology. Classic Problems and Contemporary Responses, Lanham 2002.

Greco, E.; Sosa, E. (Hg.), The Blackwell Guide to Epistemology, Malden, Oxford 1998.

Engel, P., Truth, Montreal, Kingston 2002.

Ernst, G., Einführung in die Erkenntnistheorie, Darmstadt 2007.

M. Grajner; G. Melchior (Hg.), Handbuch Erkenntnistheorie, Stuttgart 2019.

Grundmann, T., Analytische Einführung in die Erkenntnistheorie, Berlin 2007.

Hawthorne. J (Hg.)., Epistemology (Philosophical Perspectives 19), Malden, Oxford 2006.

Keil, G., Wenn ich mich nicht irre. Ein Versuch über die menschliche Fehlbarkeit, Stuttgart2019.

N. Kompa; S. Schmoranzer (Hg.), Grundkurs Erkenntnistheorie, Münster 2014.

Longino, H., The Fate of Knowledge,Princeton, Oxford 2002.

Moser, P.K. (Hg.), Empirical Knowledge. Readings in Contemporary Epistemology, Lanham, London 1996.

Moser, P. (Hg.), The Oxford Handbook of Epistemology, Oxford 2005.

Steup, M.; Sosa, E. (Hg.), Contemporary Debates in Epistemology, Malden, Oxford 2005.

Wiertz, O.J., Was ist Wahrheit? Eine (religions)philosophische Hinführung, in: R. Rothenbusch; O.J. Wiertz (Hg.), Umstrittene Wahrheit(en). Zur Wahrheitsfrage in Philosophie und Religion, Münster 2023, 1-87.

Leistungsnachweis

Das Fach Erkenntnistheorie ist Bestandteil der Kommissionsprüfung M 5.

 

11

Sprachphilosophie

Wahlberg / Wiertz

V G M5 PO
2 st. - 3 LP

Do 08.45 – 10.20

 

In dieser Vorlesung werden die wirkmächtigsten sprachphilosophischen Errungenschaften des 20. und frühen 21. Jahrhunderts in ihrer systematischen Relevanz erläutert. Ausgehend von Frege und dem frühen Wittgenstein erörtert der erste Teil der Vorlesung zunächst das wahrheitskonditionale Verständnis von Satzbedeutung – sowohl in extensionaler (Davidson-Semantik) als auch in intensionaler (Mögliche-Welten-Semantik) Ausprägung. Anschließend verschiebt sich der Fokus von der Satzebene hin zur Bezugnahme einzelner Termini auf Gegenstände. Dabei werden markante Worttypen wie zum Beispiel Eigennamen und Natürliche-Art-Begriffe einer eingehenden Analyse unterzogen. Der zweite Teil der Vorlesung behandelt die Sprachpragmatik. Die semantische Analyse von Sätzen und Wörtern wird in Beziehung gesetzt zur Sprachverwendung und zur Sprechakttheorie, wobei der Unterschied zwischen der Bedeutung eines Satzes und dem, was man mit einem Satz sagt, ins Zentrum rückt. Schließlich wird das so erarbeitete analytische Instrumentar beispielhaft auf einige alltagsnahe Sprachphänomene wie z.B. pejorative Rede, Gendersprache und Metaphern angewendet, die sich im Grenzbereich zwischen Semantik und Pragmatik befinden.

Literatur

Austin, John, Zur Theorie der Sprechakte (Original: How to Do Things with Words), Stuttgart 1972.

 

Borg, Emma, Minimal Semantics, Oxford 2005

 

Cappelen, Herman / Ernest Lepore, Insensitive Semantics. A Defense of Semantic Minimalism and Speech Act Pluralism, Malden (Mass.) 2005.

 

Davidson, Donald / Gilbert Harman, Semantics of Natural Language, Dordrecht 1972.

 

Davidson, Donald, What Metaphors Mean, in: Critical Inquiry, 5/1 (1978), 31-47.

 

Evans, Gareth, The Causal Theory of Names, in: Aristotelian Society Supplementary 47 (1973).

 

Frege, Gottlob, Der Gedanke, in: Logische Untersuchungen, hrsg. von G. Patzig, Göttingen 1966.

 

Frege, Gottlob, Über Sinn und Bedeutung, in: ders., Funktion – Begriff – Bedeutung, hrsg. von M. Textor, Göttingen 2002.

 

Grice, Paul, Logic and Conversation, in: P. Cole / J.L. Morgan (Hg.), Syntax and Semantics. Vol. 3: Speech Acts, New York 1975, 41-58.

 

Hesse, Jacob, Metapher, Kontext und Kognition. Metaphern zwischen Indexikalität und Ähnlichkeit, Berlin/Boston 2023.

 

Kaplan, David, Dthat, in: P. Cole (Hg.), Syntax and Semantics, Vol. 9: Pragmatics, New York 1978.

 

Kripke, Saul, Name und Notwendigkeit, Frankfurt a.M. 1981.

 

Larson, Richard / Gabriel Segal, Knowledge of Meaning. An Introduction to Semantic Theory, Cambridge, MA. 1995.

 

Lycan, William G., Philosophy of Language. A Contemporary Introduction, New York 2019.

 

Putnam, Hilary, Die Bedeutung von „Bedeutung“ (hrsg. u. übersetzt von W. Spohn), Frankfurt a.M. 1990.

 

Runggaldier, Edmund, Analytische Sprachphilosophie, Stuttgart 1990.

 

Russel, Bertrand, On Denoting, in: Mind 14 (1905), 479-493.

 

Searle, John, Proper Names, in: Mind 67 (1958), 166-173.

 

Searle, John, Indirect Speech Acts, in: P. Cole / J.L. Morgan (Hg.), Syntax and Semantics. Vol. 3: Speech Acts, New York 1975, 59-82.

 

Searle, John, Sprechakte. Ein sprachphilosophischer Essay, Frankfurt a.M. 1990.

 

Watzka, Heinrich, Sprachphilosophie, Stuttgart 2014.

 

(Weitere Literaturhinweise werden im Laufe des Semesters bekanntgegeben.)

Leistungsnachweis

Magisterstudium Theologie (M 5): Mündliche Prüfung (20 Min.) vor einer zweiköpfigen Prüfungskommission über eine Epoche der Philosophiegeschichte (Antike oder Mittelalter) und ein Gebiet der systematischen Philosophie (Erkenntnistheorie oder Sprachphilosophie). Die Prüfungskommission, die zeitgleich prüft, weist unmittelbar vor der Prüfung die Prüfer zu. Voraussetzung: Erfolgreiche Teilnahme an der Übung „Logik“.

 

12

Einführung in die formale Logik

Wahlberg

Ü G M5 PO
1 st. - 1.5 LP

Mi 08.45 – 09.30

 

Die Übung bietet eine Einführung in die moderne Aussagen- und Prädikatenlogik aus syntaktischer und semantischer Perspektive. Neben den Grundlagen der Formalisierung und den basalen semantischen Kalkülen (Wahrheitstafeln für Junktoren) werden die Prinzipien der aussagen- und prädikatenlogischen Deduktion bevorzugt erörtert. Die Anwendung des erlernten Instrumentariums auf philosophisch-theologische Argumente veranschaulicht die Signifikanz formal-logischer Verfahren für die philosophische und theologische Wissenschaft.

Literatur

Elke Brendel, Logik-Skript 1. Wahrheit und logisches Schließen, Frankfurt am Main 2018.

 

Winfried Löffler, Einführung in die Logik, Stuttgart 2008.

 

Theodore Sider, Logic for Philosophy, Oxford 2010

Leistungsnachweis

Durch die aktive Teilnahme an den Sitzungen und die Verfertigung schriftlicher Hausaufgaben kann ein unbenoteter Leistungsnachweis erworben werden.

 

15

Philosophiegeschichte der Neuzeit

Kühnlein

V G M19 PO
2 st. - 3 LP

Do 16.15 – 17.50

 

Die Philosophie der Neuzeit (ca. 1400-1800) ist durch zahlreiche Umwälzungen geprägt. Durch den Aufstieg der modernen Naturwissenschaften etablierte sich ein neues Methodenbewusstsein, dass die Vorstellungen von theoretischer Erkenntnis, politischer Ordnung und moralischer Emanzipation von Grund auf revolutionierte. Dieser langsame Transformationsprozess in die moderne Immanenz wird in der Vorlesung typologisch nachvollzogen. Erkenntnistheoretisch beschäftigt sich die Vorlesung mit dem Empirismus und dem Rationalismus; politisch mit den Vertragstheorien, den neuen Philosophien der Toleranz und dem Utilitarismus; im letzten Abschnitt der Vorlesung werden die neuzeitlichen Revisionen in ihren Auswirkungen auf das Verhältnis von Moral und Religion diskutiert (Theodizee und christlicher Existenzialismus).

Leistungsnachweis

Mündliche Prüfung

 

16

Philosophiegeschichte der Gegenwart (19./20. Jahrhundert)

Disse

V G M19 PO
2 st. - 3 LP

Mo 16.15 – 17.50
Di 08.45 – 10.20
Termine:
15./16.04.2024, 29./30.04.2024, 13./14.05.2024, 03./04.06.2024, 17./18.06.2024, 01./02.07.2024, 15./16.07.2024

 

Die Vorlesung führt in die Philosophie der Moderne von Kant bis Foucault ein. Sie befasst sich mit vier für diese Epoche besonders signifikanten Themen (Freiheit, Intersubjektivität, Naturwissenschaften als Paradigma und Endlichkeit). Jedes dieser Themen wird durch die Darstellung einiger herausragender Denkansätze der philosophischen Moderne exemplifiziert.

Leistungsnachweis

mündliche Prüfung

 

18

Aristoteles, Nikomachische Ethik

Herzberg

ProS G PO
2 st. - 4 LP

Mi 14.30 – 16.05

 

Die "Nikomachische Ethik" des Aristoteles gehört zu den grundlegenden Texten der praktischen Philosophie des Abendlands. Im Zentrum dieses Ethik-Ansatzes stehen die beiden Begriffe "eudaimonia" (Glück im Sinne des guten oder gelungenen Lebens) und "aretê" (Tugend). Wir werden den Text auf seine Thesen und seine Argumentationsstruktur hin lesen mit einem besonderen Fokus auf die in der Forschung weniger beachtete Lehre von den einzelnen Charaktertugenden in den Büchern II-IV. Von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern wird erwartet, sich gründlich auf jede Sitzung vorzubereiten.

Literatur

Textgrundlage:

Aristoteles, Nikomachische Ethik. Übersetzt und herausgegeben von Ursula Wolf, Reinbek bei Hamburg 2006.

 

oder:

Aristoteles, Nikomachische Ethik. Übersetzung mit Einleitung und Kommentar von Dorothea Frede (Aristoteles, Werke in deutscher Übersetzung, Bd.6.1 und 6.2), Berlin/Boston 2020.

 

Hilfsmittel:

Höffe, Otfried: Aristoteles-Lexikon, Stuttgart 2005.

Rapp, Christof/Corcilius, Klaus (Hg.): Aristoteles-Handbuch, Stuttgart 2.Aufl. 2021.

 

Literatur:

Hahmann, Andree: Aristoteles' Nikomachische Ethik. Ein systematischer Kommentar, Stuttgart 2022.

Höffe, Otfried (Hg.): Aristoteles. Die Nikomachische Ethik, Berlin 1995.

Joachim, Harold H.: Aristotle, The Nicomachean Ethics, edited by D. A. Rees, Oxford 1951.

Miller, J. (Hg.): Aristotle's Nicomachean Ethics. A Critical Guide, Cambridge 2011.

Ricken, Friedo: Gemeinschaft-Tugend-Glück. Platon und Aristoteles über das gute Leben, Stuttgart 2004.

Taylor, C.C.W.: Aristotle, Nicomachean Ethics, Books II--IV, Oxford 2006.

Wolf, Ursula: Aristoteles' Nikomachische Ethik, Darmstadt 2002.

 

Leistungsnachweis

aktive Teilnahme an allen Sitzungen, Textpräsentation, Hausarbeit

 

20

Lektürekurs Philosophiegeschichte der Neuzeit

Wahlberg

entfällt

L G Ph PO
1 st. - 2 LP

Mi 09.35 – 11.20
Termine:
24.04.2024, 15.05.2024, 29.05.2024, 12.06.2024, 26.06.2024, 10.07.2024

 

Bahnbrechende Argumente zweier neuzeitlicher Autoren, René Descartes und David Hume, werden in diesem Lektürekurs analysiert und auf ihre Relevanz für gegenwärtige philosophische Problemstellungen hin befragt.

Literatur

René Descartes, Meditationen über die Grundlagen der Philosophie, Hamburg 1977.

 

David Hume, Eine Untersuchung über den menschlichen Verstand, Frankfurt a.M. 2007.

Leistungsnachweis

Durch das selbständige Erarbeiten sämtlicher Texte sowie die aktive Teilnahme an den Sitzungen kann ein unbenoteter Leistungsnachweis erworben werden.

Hinweise

Sämtliche Texte werden in Moodle bereitgestellt.

Liturgiewissenschaft

 

95

Wie viel „moderne“ Kunst verträgt die Kirche? Erkundungen zu einem spannungsreichen Verhältnis mit Exkursion nach Köln

Schlimbach / Bieringer

Ü G M22 PO
2 st. - 3 LP

Fr 28.06.2024, 14.00 – 19.00
Sa 29.06.2024, 09.00 – 16.30
Sa 06.07.2024, 09.00 – 16.30
(Exkursion nach Köln)
Fr 12.07.2024, 14.00 – 19.00

 

Du sollst keine christliche Kunst machen!" Das Zitat des Titels hat der jüngst verstorbene Künstler und Theologe Herbert Falken vor Jahren als "elftes Gebot" formuliert. Die so genannte „christliche Kunst" hat seit dem 19. Jahrhundert nachweislich an Qualität eingebüßt und neue Entwicklungen der Kunst nur verspätet wahrgenommen oder nur in gebändigter Form zugelassen. Wieviel "moderne" Kunst verträgt die Kirche? Diese Lehrveranstaltung lädt ein, dieses spannungsreiche Verhältnis in den Blick zu nehmen, u.a. mit einer Exkursion nach Köln, wo das Kolumba Museum und die Kunst-Station Sankt Peter reichlich Anschauungsmaterial liefern und zur Diskussion einladen.

Literatur

Guido Schlimbach, Liturgie im offenen Raum. Begegnung mit dem Zeitgenössischen, in: LJ 73 (2023) 127-152.

Stefan Kraus, „Das Thema christliche Kunst ist abgehakt". Überlegungen zum Verhältnis von Ästhetik und Seelsorge = Freiburger Impulse Kunst Kultur Kirche 1, Freiburg 2018.

Peter Steiner, Glaubensästhetik. Wie sieht unser Glaube aus? 99 Beispiele und einige Regeln, Regensburg 2008.

Leistungsnachweis

Teilnahmeschein (unbenotet) Voraussetzung: Anwesenheit, Mitarbeit, Teilnahme an den Exkursionen

Hinweise

Am Samstag, 06. Juli 2024 findet eine Exkursion nach Köln statt.

Humanwissenschaften

 

110

Psychologie und Pädagogik

Strunk

L G M15 PO S4d
2 st. - 3 LP

Fr 26.04.2024, 13.00 – 15.15
Sa 18.05.2024, 09.00 – 18.45
Fr 24.05.2024, 13.30 – 17.30
Sa 15.06.2024, 09.00 – 18.45

 

„In der Seelsorge sollen nicht nur die theologischen Prinzipien, sondern auch die Ergebnisse der profanen Wissenschaften, vor allem der Psychologie und der Soziologie, wirklich beachtet und angewendet werden, so dass auch die Laien zu einem reineren und reiferen Glaubensleben kommen.“ (GS 62) Die Botschaft des Zweiten Vatikanischen Konzils scheint klar: Eine Theologie, die den Menschen ihrer Zeit gerecht werden, Glaubensleben fördern und Glaubensvermittlung zeitgemäß betreiben will, tut gut daran, insbesondere mit den Human- und Sozialwissenschaften dieser Zeit in Dialog zu treten. Auch das meint „Verheutigung“. Dieses Unterfangen ist spannend wie spannungsreich: gerade dann, wenn sich Paradigmen und Inhalte der beteiligten Wissenschaften, z. B. der Psychologie oder der Pädagogik, für die Theologie als nicht unmittelbar anschlussfähig bzw. deckungsgleich erweisen. Gleichwohl ist es im Interesse einer echten Begegnung unabdingbar, dass alle beteiligten Disziplinen hier als eigenständige Dialogpartner vorkommen und vom je anderen nicht nur das wahrgenommen wird, was auf den ersten Blick „brauchbar“ erscheint.

Diese Einsicht liegt dem Lektürekurs zugrunde, der Theologietreibenden – insbesondere an interdisziplinären Fragestellungen Interessierten oder bereits Arbeitenden – die Möglichkeit bieten will, zentrale Perspektiven, Inhalte und Methoden von Psychologie und Pädagogik kennenzulernen. Seitenblicke auf pastorale bzw. religionspädagogische Anknüpfungs- oder Reibungspunkte und mögliche, sich daraus ergebende Implikationen sind an geeigneten Stellen intendiert und erwünscht.

Anregungen aus der wissenschaftlichen, religionspädagogischen und (pastoral-)psychologischen Praxis sollen der Erarbeitung eines eigenen Zugangs zum interdisziplinären Arbeiten dienen.

Literatur

Literatur zur Einführung

- Herbert Gudjons & Silke Traub, Pädagogisches Grundwissen (utb-Band Nr. 3092), 13., aktualisierte Auflage, Regensburg 2020.

- Klaus Kießling, Agnes Engel, Theresia Strunk & Hermann-Josef Wagener, Grundwissen Psychologie. Lehrbuch für Theologie und Seelsorge, Ostfildern 2021.

- Winfried Marotzki, Arnd-Michael Nohl & Wolfgang Ortlepp, Einführung in die Erziehungswissenschaft (Einführungstexte Erziehungswissenschaft; Bd. 1), 3., durchgesehene Auflage, Opladen & Toronto 2021.

- Philip G. Zimbardo & Richard J. Gerrig, Psychologie, Nachdruck der 18., aktualisierten Auflage, München 2011.

Weitere Literaturangaben erfolgen in der ersten Sitzung.

Leistungsnachweis

Magisterstudiengang "Katholische Theologie": benotete Teilnahmebescheinigung (Voraussetzung: aktive Beteiligung und Abhalten einer Präsentation) Masterstudiengang "Sozialethik im Gesundheitswesen": unbenoteter Leistungsnachweis (Voraussetzung: aktive Teilnahme und Abhalten einer Präsentation)