Das Zweite Vatikanische Konzil hat den Ständigen Diakonat als eigenständiges Weiheamt wieder eingeführt. Seit über 50 Jahren gibt es nun Ständige Diakone. Sie sind meist in einem Zivilberuf tätig. Doch das Profil dieses Amtes ist theologisch umstritten und bedarf weiterer Klärung.

Die Projektreihe „Pro Diakonia“ besteht aus mehreren unabhängigen Teilprojekten zur wissenschaftlichen Begleitung des Ständigen Diakonats in der römisch-katholischen Kirche. Begonnen hat diese Reihe im Jahr 2002 im Bistum Rottenburg-Stuttgart mit einem Modellprojekt, welches die Leitungsverantwortung von Ständigen Diakonen in der Sozial-Karitas vor Ort untersuchte. In den darauffolgenden Jahren wurden exemplarisch in verschiedenen Weltregionen (Lateinamerika, südliches Afrika, Indien) Ständige Diakone zu ihrem Selbstverständnis, ihrer Stellung in der Kirche vor Ort und ihren Aufgabenfeldern befragt. Im Jahr 2023 wurde eine großangelegte Studie zu Selbstkonzepten von Ständigen Diakonen im deutschsprachigen Raum von Norbert Hark abgeschlossen. Derzeit wird anhand der Ergebnisse dieser Studien sowie der neuesten Forschungsergebnisse zum neutestamentlichen diakonia-Begriff und den lehramtlichen Entwicklungen ein Konzept zu Theologie und Spiritualität des Diakonats erarbeitet.

Das Projekt entstand in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Diakonatszentrum.

• Klaus Kießling
• Tobias Waibel

• Hark, Norbert (2020): Mitten unter den Menschen. Kurzbericht zum Projekt Pro Diakonia im deutschsprachigen Raum. Diaconia Christi, 55(1), 40–47.
• Kießling, Klaus (2012): Pro Diakonia Asiatica I. Ständiger Diakonat in der kulturell pluralen Welt Indiens. Diaconia Christi 47 (1), 22-27.
• Kießling, Klaus (Hg.) (2006): Ständige Diakone - Stellvertreter der Armen? Projekt Pro Diakonia: Prozess - Positionen - Perspektiven. Berlin: LIT-Verlag.
• Mähr, Michael / Ders. (2011): Pro Diakonia Africana. Die Diakone im Südlichen Afrika als Brückenbauer zwischen Gesellschaft und Kirche. Diaconia Christi 46 (1/2), 9-68.
• Dies. (2007): Pro Diakonia Latina. Oder vom lebensnahen Mut der Diakone in Lateinamerika. Diaconia Christi 42 (1), 25-60.