Philosophisch-Theologische Hochschule Sankt Georgen - Leitbild

Selbstverständnis

Als Hochschule sind wir dem ignatianischen Charisma der Jesuiten verpflichtet. Dazu gehören vor allem eine Spiritualität und ein Denken, die sich bemühen, die Präsenz Gottes in dieser Welt zu entdecken. In Philosophie und Theologie anerkennen und fördern wir die Freiheit und Entscheidungsfähigkeit des einzelnen Menschen, wir setzen uns für Glaube und Gerechtigkeit ein und regen zur Mitgestaltung von Kirche und Gesellschaft an.
Gemäß dem Leitwort pietati et scientiae bildet die Verbindung von Wissenschaft und geistlicher Praxis ein Kennzeichen unserer Hochschule. Deshalb laden wir einmal wöchentlich zu einem gemeinsamen Gottesdienst ein.
Wir verstehen uns als internationale Studien- und Forschungsgemeinschaft. Weltanschauliche und kulturelle Pluralität der Gesellschaft, das ökumenische und interreligiöse Gespräch, insbesondere unter Judentum, Christentum und Islam sind der Kontext für das philosophische und theologische Arbeiten an unserer Hochschule. Unsere leitenden Prinzipien entsprechen der katholischen Soziallehre: Personalität, Solidarität, Subsidiarität und ökologische Nachhaltigkeit.

Studium, Lehre und Forschung

Studium, Lehre und Forschung an unserer Hochschule haben einen systematischen Schwerpunkt: Der Gesamtbereich unseres wissenschaftlichen Arbeitens dient der kritischen Reflexion und argumentativen Begründung der Grundlagen des menschlichen Zusammenlebens und des christlichen Glaubens mit seinen biblischen Wurzeln, seinem historischen Werden und seiner religiösen Praxis. In Philosophie und Theologie verpflichten wir uns zur Interdisziplinarität. Studium, Lehre und Forschung an unserer Hochschule und an ihren Instituten sind so organisiert, dass der Zusammenhang der Fächer erkennbar wird.
Unser Studium bereitet auf eine Vielfalt von Berufen und wissenschaftlichen Tätigkeiten in Kirche und Gesellschaft vor. Eine zentrale Aufgabe der Hochschule ist die Ausbildung von Studierenden zu professionellen, kooperationsfähigen und sozial sensiblen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in verschiedenen kirchlichen Berufen (Priester, Pastoralreferentin / Pastoralreferent).

Campus- und Organisationskultur

Mit der Hochschule ist ein überdiözesanes Priesterseminar verbunden und eine Gemeinschaft von Jesuiten, der viele der Lehrenden angehören. Die gut ausgestattete Fachbibliothek unterstützt konzentriertes Arbeiten. Verwaltung und IT-Abteilung schaffen attraktive Rahmenbedingungen, Park und Mensa bieten zusätzlich Raum für Begegnung und Erholung. Wir bieten eine persönliche Begleitung und akademische Betreuung der Studierenden durch engagierte Lehrende und Mitarbeitende an. Wir fördern die Möglichkeiten, sich in geistlicher Begleitung und Ausbildung persönlich weiterzuentwickeln. Wir erfahren Vielfalt und Verschiedenheit auf dem Campus als Bereicherung. Wir setzen uns für die Gleichberechtigung von Mann und Frau ein. Alle, die auf dem Campus studieren, lehren, forschen und arbeiten, sind gleichwertige Partner in der Ausübung ihrer jeweiligen Aufgaben. Die Studierenden gestalten das Leben der Hochschule maßgeblich mit. Gegen unsolidarisches Verhalten, Mobbing und Machtmissbrauch, Diskriminierung aufgrund von Hautfarbe, Herkunft, Geschlecht oder sexueller Orientierung und Verstöße gegen die gute wissenschaftliche Praxis gehen wir aktiv vor. Wir verpflichten uns zu einer Organisationskultur mit transparenten Abläufen und Verantwortlichkeiten. Die akademische Selbstverwaltung halten wir für einen wesentlichen Bestandteil akademischer Freiheit.

Der Hochschulrat der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt am Main hat dieses Leitbild in seiner Sitzung am 1. Juli 2016 beschlossen. Wir – die Studierenden, Lehrenden, Mitarbeitenden und die Mitglieder der Verwaltung – haben es in einem partizipativen und transparenten Prozess erarbeitet.