Hans-Ludwig Ollig SJ: Franz von Kutschera als Religionsdenker

Als einer der führenden Vertreter der deutschen Gegenwartsphilosophie hat Franz von Kutschera sich in vier unterschiedlichen Anläufen mit dem Religionsthema beschäftigt: erstens in seiner 1991 erschienenen Monographie „Vernunft und Glaube“, zweitens in seiner 2000 erschienenen Schrift „Die großen Fragen“, drittens in seiner 2008 publizierten Studie „Was vom Christentum bleibt“ und viertens in seiner 2012 veröffentlichten Arbeit „Ungegenständliches Erkennen“. Der Verfasser der vorliegenden Arbeit rekonstruiert anhand dieser Publikationen von Kutscheras religionsphilosophischen Denkweg. Seine These: Von Kutschera geht es vor allem um zweierlei: Zum einen geht es ihm um ein unverkürztes Verständnis von Religion, das auch deren mystische Dimension einbezieht, zum anderen verteidigt er angesichts der gegenwärtigen Renaissance der immanenten Weltanschauung des Materialismus einen starken Transzendenzbegriff als konstitutives Moment wahrer Religion.



Franz von Kutschera, a leading contemporary German philosopher, has dealt with religion in four books during the last twenty years. Starting with “Vernunft und Glaube” (faith and reason), followed by „Die großen Fragen“ (The big questions) and „Was vom Christentum bleibt“ (The remains of Christianity) the series is concluded by “Ungegenständliche Erkenntnis” (nonrepresentational knowledge). With the help of these four publications Kutschera’s way of thinking philosophically about religion will be reconstructed. His philosophical reflections on religions pursue two aims: first an adequate nonreductionist understanding of religion, which does not deny the mystical side of religion and second a defence of a strong concept of transcendence as an indispensable part of religion against contemporary naturalism.


(Seite 551-584)

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