Petra Hörner: Evangelienharmonistik in der „Catena aurea“

Thomas von Aquin behandelt in der „Catena aurea“ jeweils ein Einzelevangelium und kommentiert es durch Autoritätenzitate. Da diese Exzerpte zahlreiche Informationen aus dem Viererkanon zum Inhalt haben, nimmt Thomas stets alle vier Evangelien in den Blick. Sie werden als Ergänzungen und Erklärungen einer Bibelstelle genutzt; insbesondere werden evangelienharmonistische Reflexionen über fehlende und unterschiedliche Aussagen der Evangelisten vorgenommen. Thomas stellt sich in die Reihe der Persönlichkeiten, die bereits dem Vorwurf, die Evangelien enthielten Widersprüche, mit dem Nachweis der Widerspruchslosigkeit zu begegnen suchten. Veranschaulicht wird das harmonistische Bemühen auf der Grundlage der ostmitteldeutschen Übersetzung der „Catena aurea super Marcum“.

 

Thomas Aquinas deals in „Catena aurea“ steadily one gospel after another. He comments them by quotations of authorities, since those excerpts give numerous information’s about the four gospels. Thomas takes permanently all four gospels into consideration and uses them a complement and explanation if each biblical text. He especially reflects missing and distinctive statements. His procedure agrees with those scalars, who tried before to refute the opinion that the gospel texts show contradictions. This harmonistic effort is illustrated in the East Middle German Translation of „Catena aurea super Marcum“.

 


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