Bernd Elmar Koziel: Der Preis eines latenten Dualismus. Überlegungen im Anschluss an Andrzej Szczypiorskis Roman "Eine Messe für die Stadt Arras"

Andrzej Szczypiorskis Roman „Eine Messe für die Stadt Arras“, der zu den bekanntesten Werken dieses Schriftstellers gehört, erzählt auf Basis historischer Ereignisse aus dem Jahr 1461 das Schicksal einer Stadt, die in einer Krisensituation auf das Deutungspotential des vorgegebenen, vermeintlich selbstverständlich christlichen Antagonismus von „Gott und Sa-tan“ vertraut und darüber immer stärker in einen Prozess gesellschaftlicher Selbstauflösung gerät. Während der Autor, weithin abseits von eigentlich religiösen Fragestellungen, antitotalitäre Absichten verfolgt, befragt unser Artikel die damaligen Vorgänge auf ihren theologischen Hintergrund: Geprüft wird die exegetische und systematische Plausibilität eines Geschichts-denkens in Begriffen jener dualen Alternative, die sich nicht nur für das mittelalterliche Chris-tentum als prägend erwies. Zu fragen ist insbesondere, ob eine derartige schlichte Entgegen-setzung das christologisch-soteriologische Bekenntnis der Kirche erreicht – oder nicht viel-mehr substanziell dahinter zurückbleibt.


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