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Lorenz Engi: Die religiöse Neutralität des Staates. Bemerkungen zum Verhältnis von Staat und Religion

Das Verhältnis von Staat und Religion ist in neuer Weise relevant und problematisch geworden. Kennzeichnend für die westliche Kultur ist in dieser Hinsicht eine Unterscheidung von staatlicher und religiöser Sphäre. Diese Unterscheidung ist im christlichen Denken selbst fundiert. Das entscheidende Abgrenzungskriterium ist der äußerliche Zwang, der den Staat charakterisiert, mit Religiosität im christlichen Sinn dagegen nicht sinnvoll kombiniert werden kann. Entspricht die Unterscheidung des Staatlichen und Religiösen insoweit christlichen Positionen, so stehen diese einer säkularistischen Überdehnung des Differenzierungsgedankens wiederum entgegen: Dieser bedeutet einen religionsneutralen Staat, impliziert aber weder eine religionsfreie Öffentlichkeit und Gesellschaft noch religionslose Bürger und Politiker noch eine völlige Abtrennung offizieller Normativität von religiöser (Mit-)Inspiration.


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