Vom 16.-18. Juni luden die Hochschule Sankt Georgen und der Berufungscampus herzlich zum Sankt Georgener Campusfest ein. Zwei Sommerabende lang herrschte eine besondere Stimmung in Sankt Georgen: Inmitten bunt erleuchteter Würfel, unter Zelten, an Tischen und auf Bänken, saßen Studierende und Lehrende, auch von anderen Hochschulen, sowie Mitarbeitende, Jesuiten verschiedener Kommunitäten und Ehemalige sowie weitere Gäste bei Getränken und Essen zusammen, kamen ins Gespräch und genossen die Musik der Hochschulband. Zwei Abende Sommerfest, doch das Wochenende hatte noch viel mehr zu bieten: Denn tagsüber, von Freitagabend bis Sonntagmorgen widmete sich das Campusfest dem Thema, das die Hochschule und den Berufungscampus zusammenführt: „Berufen zum Leben“.
Am Freitagabend begann das Campusfest um 18 Uhr mit einer Eucharistiefeier in der Seminarkirche, der Weihbischof Dr. Thomas Löhr vorstand, in der der Hochschuldelegat P. Christian Rutishauser SJ predigte. Gegen 19:30 Uhr wurde das Campusfest offiziell feierlich eröffnet durch eine Ansprache des Hochschulrektors Prof. Dr. Thomas Meckel und des Leiters des Berufungscampus P. Clemens Blattert SJ. Die Spur, was der Glaube für ein erfülltes Leben verheißt, legte bereits das sich anschließende Podium mit dem ehemaligen Profifußballer Michael Sternkopf, der Bundestagsabgeordneten Hanna Steinmüller, der Franziskanerin Jakoba Zöll und dem Unternehmer Otto Völker, moderiert von Simon Biallowons, dem Geschäftsführer des Herder-Verlags. Die persönlichen Antworten machten ein weites Spektrum auf von der kontinuierlichen Klarheit in beruflichen Entscheidungen über die Freude und Mühseligkeit des Gemeinschaftslebens bis zu der sehr entschieden vorgetragenen Angstfreiheit, die sich auf die Erfahrung einer Lebenswende stützt. Der Freitagabend endete mit einem festlichen Empfang auf der Piazza vor der Hochschule.
Am Samstagvormittag erwarteten die BesucherInnen u.a. verschiedene Workshops zur Thematik „Berufen zum Leben“. So beschäftigte sich der Workshop „Spiritualität und Leadership“ mit der Frage nach dem Verhältnis von Spiritualität und Leitung. Geleitet wurde der Workshop von Maike Sieben (MPA Harvard Kennedy School). Der Workshop zum Thema „Gemeinsame Ausbildung der pastoralen Berufe – Gegenwärtige und zukünftige Perspektiven“ wurde von Prof. Dr. Thomas Meckel geleitet. Als ReferentInnen waren geladen Mirjam Schliephak (Studentin aus Sankt Georgen), P. Dr. Axel Bödefeld (Regens des Priesterseminars Sankt Georgen), Kirsten Brast (Regens des Bistums Limburg), Dr. Elmar Honemann (Diözesanreferent für den Einsatz der Pastoralreferenten im Bistum Limburg) und Felix Lamberti (Vertreter des Priesterseminars). Im Workshop „Berufen zum Leben – und irgendwas mit Geld und Finanzen“ sprachen Magdalena Senn (Volkswirtin in einer NGO) und Felix Hammermann (Volkswirt in der Europäischen Zentralbank) über ihre Berufung und Perspektiven für eine nachhaltige Geldwirtschaft. Im Workshop „Berufen zum Leben – trotz Leid und Gewalt“ sprachen das Ehepaar Friederike und Clemens Ladenburger über ihren Umgang mit dem Tod ihrer Tochter. Im Workshop „Von Musik leben“ berichtete der Berufsmusiker Thore Benz von seiner Berufung, aber auch von den Schattenseiten seines Berufes. Zudem gab es einen Workshop zum Thema „Pilgern. Zur erlösenden Kraft einer spirituellen Praxis“, welcher von Br. Michael Hainz SJ geleitet wurde. Am Nachmittag traten im Rahmen des Symposiums „Gottensanbieterinnen im Gespräch“ der französische Jesuit Prof. Dr. Christoph Theobald SJ und die Lyrikerin Nora Gomringer ins Gespräch, das zu einem nicht planbaren Ereignis von existenziellem Verstehen wurde, durchaus nahe an dem von beiden angesprochenen Thema der Macht und der Unverfügbarkeit gelingender Sprache. Eingeflochten in das Programm waren schließlich eine weitere Eucharistiefeier am Sonntagmorgen mit dem Provinzial P. Dr. Bernhard Bürgler SJ und P. Dr. Axel Bödefeld SJ, der von der Band der Hochschule begleitet wurde. Hinzu kam am Samstagabend eine selbst gestaltete Stationenliturgie, an die sich eine Feier mit einem festlichen Buffet, verschiedenen Kaltgetränken und Live-Musik auf der Piazza vor der Hochschule anschloss.. Das Campusfest war geprägt von einer großen Leichtigkeit und Neugier, die auch die sehr engagierten vielen Mitarbeitenden zufrieden zurückblicken ließ.
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