Verstorbene Mitglieder des Lehrkörpers (Auswahl)
Alois Stenzel SJ †
Nachruf
Am 11. Oktober 2013 verstarb in der Seniorenkommunität des Jesuitenordens in Köln-Mülheim Prof. em. Pater Dr. Alois Stenzel SJ, der von 1953-1985 als Professor für Dogmatik und Liturgiewissenschaft dem Lehrkörper der Hochschule angehörte.
Pater Stenzel hätte am 1. Januar 2014 sein 97. Lebensjahr vollendet. Er trat 1936 in das Noviziat der Ostdeutschen Provinz des Jesuitenordens im schlesischen Mittelsteine ein. Die ordensübliche Ausbildung führte ihn durch die Kriegswirren hindurch nach Pullach bei München, wo er 1947 zum Priester geweiht wurde, Büren in Westfalen, wo die Theologische Fakultät des Ordens ihr Exil gefunden hatte, und ins belgische Wépion. Von 1952–1954 absolvierte er ein Aufbaustudium an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom, wo er mit einer Arbeit über „Cultus publicus. Ein Beitrag zum Begriff und ekklesiologischen Ort der Liturgie“ zum Doktor der Theologie promoviert wurde. 1952 wechselte er an die Theologische Fakultät der Universität Innsbruck, um seine Studien bei dem legendären Liturgiehistoriker Prof. Josef Andreas Jungmann SJ fortzusetzen. Die Frucht der Innsbrucker Studienjahre ist das bis heute viel beachtete Werk „Die Taufe. Eine genetische Erklärung der Taufliturgie“, Innsbruck, Verlag Rauch 1958, das 1962 ins Italienische übersetzt und als Habilitationsleistung anerkannt wurde. Seit 1953 dozierte Pater Stenzel an der Theologischen Fakultät des Jesuitenordens in Frankfurt am Main, die später in der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen aufging. Wie andere Sankt Georgener Professoren seiner Generation war er auf dem Zweiten Vatikanischen Konzil als Mitglied des Rats (consilium) zur Durchführung der Liturgiekonstitution und des Coetus (Versammlung) für die Sakramente präsent. Mit seiner Emeritierung im Jahr 1985 endete die Lehrtätigkeit in Sankt Georgen. Während der nächsten 15 Jahre wirkte er als Hausgeistlicher im Seniorenheim der Franziska-Schervier-Schwestern in der Langen Straße in Frankfurt am Main. Seit dem Jahr 2000 war er selber Senior in einem der Seniorenheime seines Ordens, zunächst in Münster in Westfalen, und von 2002 an in der Seniorenkommunität „Friedrich Spee“ im Caritas-Altenzentrum St. Josef-Elisabeth in Köln Mülheim, wo er in der Nacht zum 11. Oktober 2013 friedlich verstarb.
Requiescat in pace.