Nachrichten aus Sankt Georgen aus dem Jahr 2008

P. Dieter Böhler SJ ist am 17.12.2008 für die PTH Sankt Georgen zum Professor für Exegese des Alten Testaments ernannt worden.

Im Januar 1997 war P. Böhler an der Kath.-Theol. Fakultät der Universität Fribourg (Schweiz) zum Doktor der Theologie promoviert worden; seit dem Sommersemester 1998 lehrt er in Sankt Georgen. Die Habilitation erfolgte im Juli 2008 an der Universität Wien. Die Habilitationsschrift trägt den Titel: "Jiftach und die Tora. Eine intertextuelle Auslegung von Ri 10,6 - 12,7".

P. Friedhelm Hengsbach SJ (71) ist am 16.12.2008 aus Sankt Georgen nach Ludwigshafen umgezogen. Er gehört ab jetzt zur Jesuitenkommunität im dortigen Heinrich-Pesch-Haus.

Von 1977 bis zu seiner Emeritierung im Jahre 2005 lehrte er in Sankt Georgen, wo er im Jahre 1985 zum Professor für Christliche Sozialwissenschaft/Wirtschafts- und Gesellschaftslehre berufen worden war. Von 1992 bis 2006 leitete er das Oswald von Nell-Breuning-Institut für Wirtschafts- und Gesellschaftsethik.

In seiner Sitzung vom 12.12.2008 hat der Hochschulrat der Phil.-Theol. Hochschule Sankt Georgen beschlossen, dass die modularisierte Studien- und Prüfungsordnung zum WS 2010/2011 umgesetzt werden soll. Das Studium wird sich von da an - entsprechend den von der Deutschen Bischofskonferenz im März 2006 beschlossenen "Kirchlichen Anforderungen an die Modularisierung des Studiums der Katholischen Theologie" - in 23 Module gliedern; der durch dieses Studium zu erwerbende Abschluss wird "Magister Theologiae" lauten. Wer noch vor dem Oktober 2010 sein Studium (nach der bisherigen Diplomprüfungsordnung) beginnt, hat die Möglichkeit, es noch nach der alten Ordnung abzuschließen. Voraussetzung dafür ist, dass das Studium nach der alten Ordnung innerhalb der Regelstudienzeit (10 Semester) abgeschlossen wird bzw. - in begründeten Ausnahmefällen - die Regelstudienzeit um nicht mehr als zwei Semester überschreitet.

Unter dem Datum vom 1.12.2008 wurde ein Kooperationsvertrag zwischen der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main und der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen unterzeichnet. Durch die Vertragsunterzeichnung wurde eine rechtliche Grundlage geschaffen für eine Kooperation, die faktisch schon seit mehreren Jahren praktiziert wird. Die Kooperation betrifft einen Austausch von Lehrkräften. Seitens der Universität Frankfurt waren daran in den vergangenen Semestern Prof. Dr. Claus Arnold, Prof. Dr. Thomas Schmeller und Prof. Dr. Thomas Schmidt beteiligt. Von Seiten Sankt Georgens waren beteiligt: Dr. Johannes Arnold, Prof. Dr. Oliver Wiertz, Prof. Dr. Ansgar Wucherpfennig SJ.

P. Rainer Koltermann SJ wurde vom Bürgerverein Oberrad 1981 e. V. wegen seines "unermüdlichen sozialen Engagements" zum "Oberräder des Jahres 2008" ernannt. Die Auszeichnung "Oberräder des Jahres" wird seit dem Jahr 2000 einmal jährlich vergeben.

Die Deutsche Bischofskonferenz gründet zum 29. Juni 2009 ein Institut für Weltkirche und Mission und richtet an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen einen Stiftungslehrstuhl ein. Als Gründungsdirektor und ersten Lehrstuhlinhaber haben die Gremien der Hochschule mit Zustimmung der Deutschen Bischofskonferenz Prof. Dr. Albert-Peter Rethmann (Prag) gewählt. 

Bereits seit einigen Jahren haben sich die deutschen Bischöfe um eine Erneuerung des missionarischen Bewusstseins bemüht (vgl. u. a. die Erklärungen "Allen Völkern Sein Heil", 2004, "Zeit zur Aussaat", 2000). In diesem Zusammenhang steht auch die Weiterentwicklung weltkirchlich-missionswissenschaftlicher Forschung und Lehre, der das neue Institut dienen soll. Neben Prof. Dr. Rethmann wird P. Dr. Markus Luber SJ (zur Zeit Venezuela) am Institut tätig sein.

Zwei in Russland tätige Jesuiten wurden in Moskau in ihrer Wohnung ermordet aufgefunden. Der eine von ihnen, P. Victor Betancourt SJ (42), hatte von 1993 bis 1996 in Sankt Georgen Theologie studiert. Er lehrte am Moskauer St. Thomas Institut für Theologie die Fächer Philosophie und Geschichte. Der andere, P. Otto Messmer SJ (47) war der Regionalobere der Russischen Region der Gesellschaft Jesu. Die Hintergründe der schrecklichen Tat sind noch unklar. Ausführlichere Informationen können Sie auf der Homepage der Deutschen Provinz der Jesuiten finden.

Am 02.10.2008 wurde die Gemeinschaft der Dernbacher Schwestern aus Sankt Georgen verabschiedet. Genau 30 Jahre zuvor, am 02.10.1978, war ihre Niederlassung in Sankt Georgen gegründet worden. Die Schwestern aus der Gemeinschaft der "Armen Dienstmägde Jesu Christi" hatten seitdem eine Vielzahl von Aufgaben übernommen: in der Krankenpflege, der Hauswirtschaft, den Sakristeien und im Sekretariat des Priesterseminars. Zuletzt bestand die Gemeinschaft aus drei Schwestern: Sr. Bernarde (auf dem Foto stehend, bei ihren Abschiedsworten), Sr. Hedwig (li.) und Sr. Fidelis (re.). Sankt Georgen hat den Schwestern viel zu verdanken.

P. Ansgar Wucherpfennig SJ ist am 18.9.2008 für die PTH Sankt Georgen zum Professor für Exegese des Neuen Testaments ernannt worden.

Im Januar 2001 war P. Wucherpfennig an der Julius-Maximilians-Universität in Würzburg zum Doktor der Theologie promoviert worden; seit dem Sommersemester 2002 lehrt er in Sankt Georgen. Die Habilitation erfolgte im November 2007 an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Die Habilitationsschrift trägt den Titel: "Josef der Gerechte. Eine exegetische Untersuchung zu Matthäus 1-2".

Ulrich Rhode SJ, seit Oktober 2006 Rektor der PTH Sankt Georgen, wurde am 06.06.2008 von der Hochschulkonferenz für eine weitere (zweijährige) Amtszeit wiedergewählt. Die formelle Ernennung durch den Großkanzler der Hochschule, P. Adolfo Nicolás SJ, erfolgte am 4.9.2008. 

Zum Prorektor wurde P. Heinrich Watzka SJ gewählt. Er löst in diesem Amt P. Medard Kehl SJ ab. 
Die neue Amtsperiode dauert vom 1. Oktober 2008 bis zum 30. September 2010.

P. Thomas Gertler SJ (59), der seit dem 1.9.2004 als Rektor des Kollegs Sankt Georgen die Jesuitenkommunität von Sankt Georgen leitet, übernimmt ab 1. August 2009 die Aufgabe des Nationalpromotors der Gesellschaft Jesu für die Gemeinschaft Christlichen Lebens (GCL) und des Kirchlichen Assistenten der GCL in Deutschland; er wird dazu nach Augsburg umziehen. Das Sankt Georgener Studienprogramm "Evangelisierende Seelsorge" will er auch nach seinem Weggang von Frankfurt weiterführen.

Zum neuen Kollegsrektor von Sankt Georgen wurde für die Zeit ab dem 25. Januar 2009 P. Wendelin Köster SJ (69) ernannt. P. Köster war bis 1995 Regens des Priesterseminars Sankt Georgen gewesen; seitdem war er in Rom an der Generalskurie der Jesuiten als Assistent des Generaloberen für die Provinzen des Ordens in Mitteleuropa tätig.

Prof. Luis F. Ladaria SJ (64) wurde von Benedikt XVI. zum neuen Sekretär der Glaubenskongregation ernannt. Von 1971 bis 1973 hatte er in Sankt Georgen Theologie studiert. Bislang lehrte er (seit 1984) an der Theologischen Fakultät der Pontificia Università Gregoriana das Fach Dogmatik. Als Sekretär der Glaubenskongregation wird P. Ladaria den Präfekten der Kongregation (zur Zeit Kardinal William Levada) bei der verantwortlichen Leitung der Geschäfte und der Mitarbeiter unterstützen; er steht damit in der Leitungsstruktur der Kongregation an der zweiten Stelle. Zugleich mit der Ernennung zum Sekretär wurde er zum Erzbischof ernannt; die Bischofsweihe ist für Samstag, 26.7., in der Lateranbasilika vorgesehen.

Oliver Wiertz ist am 3.7.2008 für die PTH Sankt Georgen zum Professor für Philosophie ernannt worden. Im Jahr 2000 war er in Sankt Georgen zum Doktor der Theologie promoviert worden. Seit dem Jahre 2005 lehrt er in Sankt Georgen im Bereich Philosophie, insbesondere in den Fächern Religionsphilosophie und Erkenntnistheorie. Im Jahre 2006 erwarb er ein zweites Doktorat, dieses Mal an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main im Fach Philosophie.

Aus Anlass seiner Emeritierung hat P. Werner Löser SJ am 4. Juli seine Abschiedsvorlesung gehalten; ein Schwächeanfall zwang ihn jedoch, die Vorlesung vor dem Ende abzubrechen. Pater Löser ist noch am selben Tag gegen 15.30 Uhr aus dem Sachsenhäuser Krankenhaus, in das er zur Untersuchung gebracht worden war, entlassen worden und nach Sankt Georgen zurückgekehrt. Der Schwächeanfall hat keine weiteren gesundheitlichen Folgen. Den vollen Wortlaut der Abschiedsvorlesung können Sie hier nachlesen.

P. Dr. med. Ulrich Niemann SJ ist am 30.6.2008 in Frankfurt am Main unerwartet im Alter von 73 Jahren verstorben. Seit 1975 hatte er an der Phil.-Theol. Hochschule Sankt Georgen gelehrt, vor allem im Rahmen der Moraltheologie im Fach "Medizinische Ethik".

Am 28. März 2008 wird Pater Klaus Schatz SJ die Medaille der Gesellschaft für Mittelrheinische Kirchengeschichte für die Verdienste um die Geschichte des Bistums Limburg verliehen werden. Das geschieht auf der 60. Tagung der Gesellschaft in Johannisberg im Rheingau. Pater Schatz hat die "Geschichte des Bistums Limburg" (Mainz 1983) und immer wieder Aufsätze zu diesem Thema verfasst.

Der Jesuitenorden hat einen neuen Generaloberen. P. Adolfo Nicolás SJ (71) ist gebürtiger Spanier und seit 46 Jahren in Ostasien tätig. 1971 wurde er Professor für systematische Theologie an der Sophia-Universität in Tokio. Von 1993-1999 war er Provinzial der japanischen Provinz des Ordens. Zuletzt leitete er die Provinzialskonferenz der Jesuiten in Ostasien und Ozeanien. 

P. Nicolás ist Nachfolger von P. Peter-Hans Kolvenbach (79), der die Leitung des Ordens aus Altersgründen abgegeben hatte. Als Generaloberer ist P. Nicolás kraft Amtes zugleich der Großkanzler der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen. Seine Wahl erfolgte durch die 35. Generalkongregation des Ordens, zu der Vertreter der 89 Ordensprovinzen seit dem 7. Januar in Rom versammelt sind. Die drei Vertreter der deutschen Provinz der Jesuiten sind der Provinzial, P. Stefan Dartmann SJ, der Rektor der Phil.-Theol. Hochschule Sankt Georgen, P. Ulrich Rhode SJ, und P. Hans Zollner SJ, Professor für Psychologie an der Päpstlichen Universität Gregoriana.