„Transzendenzlos glücklich?
Die Entkoppelung von Ethik und Religion in der postchristlichen Gesellschaft.“

Symposion der Stiftung Hochschule Sankt Georgen, Frankfurt am Main


Tag 1 (Freitag, 11. April 2014):

15:00 Uhr: Grußworte
Dr. Karl-Ludwig Koenen, Kuratorium der Stiftung Hochschule Sankt Georgen
Prof. Dr. Heinrich Watzka SJ, Rektor der Hochschule

15.15 Uhr: Das menschliche Glück und die Unverzichtbarkeit eines transzendenten Bezugspunkts.
Zur abendländischen Synthese von Ethik und Religion

Dr. Stephan Herzberg, Frankfurt a.M.

16.30 Uhr: Das Leben gut sein lassen!?
Perspektiven ethischer Zeitdiagnostik

Prof. Dr. Hans-Joachim Höhn, Köln:

18.00 Uhr: In Grenzen leben.
Zur Kritik der Transzendenz

Prof. Dr. Herbert Schnädelbach, Berlin:
- zugleich öffentlicher Abendvortrag -


Tag 2 (Samstag, 12. April 2014):

10.00 Uhr: Happiness and Intellectual Integrity.
A Decision Tree for Religious Believers

Prof. Dr. Herman Philipse, Utrecht:

11.30 Uhr: Das gebrochene Glück des humanistischen Skeptikers.
Prof. Dr. Christian Thies, Passau:

14.30 Uhr: Kann es ein gutes Leben ohne Hoffnung auf Erlösung geben?
Rehabilitation eines kantischen Arguments

Prof. Dr. Holm Tetens, Berlin:

16.00 Uhr: Kein Glück ohne Gott?
Der antike Eudaimonismus und seine Verbindung zur Theologie.

Prof. Christoph Horn, Bonn:

17.15 Uhr: Abschließende Podiumsdiskussion mit allen Referenten

* * *

Das Symposium will sich mit der Frage auseinandersetzen, wie ein gutes Leben außerhalb spiritueller oder religiöser Lebensformen philosophisch denkbar ist und wie aufgeklärte Zeitgenossen ein rein innerweltliches Glück definieren. Die Entkoppelung von Ethik und Religion ist kein neues Phänomen, sie steht an der Wiege der griechischen Philosophie und hat unmittelbar Auswirkungen auf ihr Selbstverständnis. Antike Philosophie war keine im modernen Sinn theoretische Disziplin, die in Distanz zur Lebenswelt die Grundlagenfragen aus anderen Wissenschaften aufgreift und diskutiert, sondern Lebenskunst und Anleitung zu guter (ethischer) Praxis. Aus dieser antiken Konstellation heraus wird es verständlich, warum Kirchenväter (z. B. Justin) und Mönche darauf pochen konnten, die wahre Philosophie zu kennen und zu praktizieren (die Nachfolge Christi).

Wenn heute wieder philosophisch unter bewusster Absehung von allen religiösen Heilsangeboten nach den Bedingungen gelingenden Lebens gefragt wird, deutet das auf das Zerbrechen einer eineinhalb Jahrtausende währenden Synthese von Ethik und Religion hin. Wie dieser Vorgang zu deuten, und ob er von Seiten einer christliche Theologie und Philosophie widerstandslos hinzunehmen ist, soll Gegenstand des Symposions sein.