Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis (Wintersemester 2024)

Bachelorstudiengang Kirchliche Praxis

B0 - Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten

 

200

Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten

Quirin

Fächer: Einführung / Schlüsselqualifikationen

Ü G B0 - 1 LP
 

Die Übung vermittelt grundlegende Kenntnisse zum wissenschaftlichen Arbeiten im Bereich der Theologie.

Hierzu werden Methoden der Literaturrecherche in Bibliotheken (insb. Bibliothek Sankt Georgen) und Datenbanken vorgestellt und eingeübt. Darüber hinaus wird die Erarbeitung von wissenschaftlichen Texten in Hinblick auf die Erstellung von Seminararbeiten, Hausaufgaben u.Ä., insbesondere deren formale Struktur sowie die richtige wissenschaftliche Zitation gemeinsam besprochen und durch Übungen erlernt.

 

Literatur

s. Moodle

Leistungsnachweis

Aktive Teilnahme (Präsenz und Mitarbeit) in den Präsenzphasen und digitalen Kontaktzeiten, erfolgreiche Bearbeitung der semesterbegleitenden Hausaufgaben (insgesamt ca. 10.000 Zeichen inkl. Leerzeichen) (unbenotet) - Hausaufgabe 1: Korrektur formaler Fehler einer wissenschaftlichen Hausarbeit - Hausaufgabe 2: Schreiben einer kurzen wissenschaftlichen Hausarbeit mit Fokus auf formale Standards wissenschaftlichen Arbeitens

B1 - Credo

 

201

Credo

Bödefeld / Vechtel

Fächer: Dogmatik

Ü G B1 - 3 LP
 

Im Mittelpunkt der Lehrveranstaltung steht die Frage nach dem christlichen Glauben, die anknüpfend an das Apostolische Glaubensbekenntnis und seinen drei Hauptteilen – der Glaube an Gott, der Glaube an Jesus Christus und der Glaube an das Wirken von Gottes Geist in der Kirche – behandelt werden soll. In Kooperation mit dem Berufungscampus wird ein glaubensbiographischer und erfahrungsbezogener Zugang zu den Themenstellungen des Glaubensbekenntnisses gewählt: Dabei wird die persönliche Glaubensbiographie in den Blick genommen, die Frage nach dem Glauben in der modernen Gesellschaft und nach Glaubensorten und –angeboten in säkularen Kontexten reflektiert, aber auch die Frage nach Gottes Kommunikation mit dem Menschen und der menschlichen Antwort behandelt.

Der Kurs findet in jeweils drei Einheiten in der Präsenzphase statt. Semesterbegleitend erfolgt eine Lektüre von drei Abschnitten des Markusevangeliums sowie eine kurze schriftliche Reflexion auf eine Leitfrage der Lektüre. Zusätzlich wird semesterbegleitend ein Online-Treffen angeboten.

 

Leistungsnachweis

Hausaufgabe in Form einer persönlichen Reflexion von 1-2 Seiten (Abgabe vor der 2. Präsenzphase).

B3 - Glauben als Handeln

 

202

Glauben als Handeln angesichts gesellschaftspolitischer Herausforderungen

Emunds / Koller / Wucherpfennig

Fächer: Exegese des Neuen Testaments / Moraltheologie / Christliche Gesellschaftsethik

ProS G B3 - 3 LP
 

Glauben als Handeln – christliche Antworten auf die „Festung Europa“

Die Zahl von Menschen, die aus ihrer Heimat fliehen müssen, ist unvorstellbar groß und steigt weiter an. Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR spricht von rund 110 Millionen Menschen weltweit, die durch Krieg, Verfolgung, Menschrechtsverletzungen und andere Gewalt vertrieben wurden und aktuell auf der Flucht sind. Ein Teil dieser Menschen sucht Schutz und Lebensmöglichkeiten in den Mitgliedsländern der Europäischen Union. Der Umgang mit diesen Fluchtbewegungen und mit den betroffenen Menschen zählt zu den großen gesellschaftlichen Herausforderungen, die viele vorrangig als Bedrohung sehen und auf die vor allem mit Abschottungsbemühungen („Festung Europa“) reagiert wird. Zugleich setzen sich Organisationen und viele Menschen in Europa für die Lebensrettung im Mittelmeer, für die geflüchteten Menschen aus der Ukraine und Syrien oder für die Rechte von Asylsuchenden ein. Zu diesen Engagierten zählen auch viele Christ:innen in Deutschland, die darin zumeist von ihren Kirchen unterstützt werden.

Ihre christliche Beteiligung an der tatkräftigen Unterstützung von Migrant:innen sowie an politischen Diskussionen über Flucht, Migration, die „Sicherung der EU-Außengrenzen" und die Integration von Migrant:innen sehen Christ:innen oft als praktisch-ethische Konsequenz ihres Glaubens: als Ausdruck von „Glauben als Handeln“. Im Proseminar werden das Asylrecht und die Grenzpolitik der EU in den Blick genommen, um mit Blick auf diese politische Herausforderung und in Rückbindung an exegetische und bibeltheologische Impulse (theologisch-)ethische Positionen zu entwickeln. Durch die Pflichtlektüre im Selbststudium und die Besprechung dieser Fachliteratur in Videokonferenzen lernen die Teilnehmer:innen die Perspektiven von Exegese, Moraltheologie und Sozialethik und deren Wahrnehmung des Themas Flucht und Asyl kennen. Im Anschluss daran arbeiten sie selbstständig in aktuellen Zeitungsbeiträgen zu diesem Themenfeld verschiedene ethische Fragestellungen und Einschätzungen heraus. Das Ziel ist es, ethische Positionen zu identifizieren und kritisch zu unterscheiden sowie die Relevanz biblischer Perspektiven zu erkennen.

Literatur

Einstiegslektüre:

Geuter, Gudula/Born, Carolin/Heckmann, Dirk-Oliver, Reform des EU-Asylrechts. So soll das europäische Asylverfahren verschärft werden (Deutschlandfunk, 29.06.2023); www.deutschlandfunk.de/eu-asylrechtsreform-flucht-migration-europa-100.html (Download am 20.09.2023).

Heimbrock, Hans Günter, Art. Migration, in: WiReLex - das wissenschaftlich-religionspädagogische Lexikon im Internet, 2017; doi.org/10.23768/wirelex.Migration.100319 (Download am 20.09.2023).

Sachverständigenrat für Integration und Migration, Fakten zu Flucht und Asyl (Fassung vom 31.07.2023), Kapitel 1, 3-5 (ohne 2 Ukraine und 6 Integration); www.svr-migration.de/wp-content/uploads/2022/11/SVR-Kurz_und_buendig_Asyl-2023.pdf (Download am 20.09.2023).

 

Die Pflichtlektüre wird zu Beginn der Lehrveranstaltung über die Lernplattform „Moodle“ zur Verfügung gestellt.

Leistungsnachweis

Teilnahme an den Präsenz- und Online-Terminen; studierendes Lesen der Pflichtlektüre; Bearbeitung von Zeitungsartikeln, benotetes Online-Prüfungskolloquium in Kleingruppen (auch mit Bezug auf die bearbeiteten Zeitungsartikel). (Die Aufgabenstellung und die Möglichkeiten zur Vorbereitung des Prüfungskolloquiums werden während des Semesters erläutert.)

 

203

Glauben als Handeln aus der Taufberufung

Beck / Jünger / Kießling

Fächer: Pastoraltheologie / Religionspädagogik, Katechetik und Didaktik / Kirchenrecht

ProS G B3 - 4.5 LP
 

Zu den wichtigsten Grundbestimmungen des christlichen Lebens gehört für das Selbstverständnis der katholischen Kirche ihre sakramentale Struktur. Im Zentrum steht dabei das Sakrament der Taufe. Es umschreibt nicht bloß eine Liturgie und einen Ritus am Beginn eines christlich gestalteten Lebensweges oder nur Initiation in die Gemeinschaft der Christ*innen. Die Taufe begründet auch das christliche Selbstverständnis als der besonderen Taufwürde aller Christ*innen, die mit der Taufe zu Priester*innen, König*innen und Prophet*innen berufen sind und miteinander im Bewusstsein dieses gemeinsamen Priestertums aller Getauften das Volk Gottes bilden.

 

In der Lehrveranstaltung wird aus pastoraltheologischer, religionspädagogischer und kirchenrechtlicher Perspektive nach den Konsequenzen gefragt, die sich für die konkrete Gestaltung kirchlichen Lebens aus dem Bewusstsein für diese Taufwürde ergeben können. Neben dem theologischen Verständnis der Taufe und ihrer konkreten Praxis geht es also auch darum, welche Auswirkungen die Taufe auf das Leben der Kirche als Volk Gottes entwickeln kann.

 

Deshalb ist ein Praxiselement Bestandteil des Proseminars, in dem alle Studierenden Kontakt mit einem selbstgewählten kirchlichen Praxisort aufnehmen, um in einem Gespräch/Interview die dortigen Erfahrungen zu erheben. Die Auswahl der möglichen Praxisorte wird jeweils mit einem der drei Dozent*innen abgesprochen. Die Studierenden erstellen nach dem Interview ein eigenes kleines Video mit ihrer Präsentation des Praxisortes und ihrer dort erhobenen Erfahrungen.

 

Neben den zwei Präsenzeinheiten wird den Teilnehmer*innen ein Reader digital (über Moodle) zur Verfügung gestellt, in dem sie einführende Texte mit begleitenden Aufgaben finden. Außerdem wird hier weiterführende Literatur für optionale Vertiefungen zur Verfügung gestellt.

 

Im Verlauf des Semesters gibt es drei digitale Gesprächstermine mit jeweils einem Dozenten, um die Artikel und ihre Bearbeitung zu besprechen.

Literatur

Religionspädagogik:

- Strunk, Theresia, Damit Taufe Zukunft gibt. Zur tauftheologischen Fundierung christlichen Lebens und Handelns (unveröffentlichtes Manuskript 2023).

- Scheidler, Monika, Die große Versuchung. Zum Unterschied zwischen Katechese und Religionsunterricht, in: Glauben lehren? Zur Zukunft des Religionsunterrichts (Herder Korrespondenz Spezial, Oktober 2013), 31–36.

- Kießling, Klaus, Entwicklung, in: Burkard Porzelt & Alexander Schimmel (Hrsg.), Strukturbegriffe der Religionspädagogik, Bad Heilbrunn 2015, 21–27.

 

Pastoraltheologie:

- Buchauszug: Kittler, Johannes, Die Würde des Menschen feiern. Taufe-Firmung-Eucharistie, Würzburg 2023, 61-98.

- Buchauszug: Fuchs, Ottmar, Sakramente - immer gratis, nie umsonst, Würzburg 2015, 49-71.

 

Kirchenrecht:

- Meckel, Thomas, Die Herde am Laufen halten: Lebendige Hirtensorge mit dem Kirchenrecht: Menschendiener - Gottesdiener: Anstöße - Ermutigungen – Reflexionen, hg. v. H. Hallermann, Würzburg 2010 (WTh 4), 181-211.

- Meckel, Thomas, Art. Codex Iuris Canonici – Katholisch: Lexikon für Kirchen- und Religionsrecht [= LKRR] Bd. 1, 504-509.

- Meckel, Thomas, Art. Kirchenrecht – Katholisch: LKRR Bd. 2, 859-861.

- Hallermann, Heribert, Art. Taufe – Katholisch: LKR Bd. 4, 384-388.

Leistungsnachweis

Voraussetzung für den Modulabschluss: Präsentation des Praxiselements (unbenotet) Mündliche Kommissionsprüfung (20 Minuten)

B4 - Die Wirklichkeit Gottes reflektieren

 

204

Sprache – Rationalität – Wirklichkeit

Herzberg

Fächer: Philosophie

ProS G B4 - 2 LP
 

Es gehört wesentlich zum Selbstverständnis des christlichen Glaubens, sich vor dem Forum der Vernunft verantworten zu können (vgl. 1 Petr 3,15). Um dies zu erfüllen, ist die Glaubensreflexion auf die Philosophie verwiesen. Das Proseminar hat das Ziel, mit den grundlegenden philosophischen Begriffen und Theorien vertraut zu machen, die für eine solche Reflexion unverzichtbar sind. Ausgehend von dem besonderen Weltzugang, den uns die menschliche Sprache eröffnet, werden wir uns mit den Grundlagen der Sprachphilosophie, der Erkenntnistheorie und der Metaphysik beschäftigen. Dies tun wir in theologischer Absicht: Wie können wir uns überhaupt mit menschlichen Worten auf Gott beziehen? Können wir Gottes Existenz beweisen und was können wir noch von Gott wissen? Was für eine Realität ist Gott?

Literatur

Begleitend zum Proseminar gibt es ein Skript. Dort finden sich Literaturhinweise.

Leistungsnachweis

Modulklausur

 

205

Theologische Erkenntnislehre

Löffler

Fächer: Fundamentaltheologie

ProS G B4 - 2 LP
 

Gott und Gottes Wort sind dem Menschen nicht unmittelbar, sondern nur mittelbar zugänglich. Die Vorlesung reflektiert deshalb zunächst den grundlegend sakramentalen Charakter des christlichen Offenbarungs- und Glaubensverständnisses. Daran anschließend sind die sog. loci theologici, die klassischen kirchlichen Bezeugungsinstanzen des Wortes Gottes (Heilige Schrift, Tradition, Lehramt, Theologie, Glaubenssinn der Gläubigen), inhaltlich zu erschließen. In einem dritten Schritt wird in methodischer Hinsicht zu fragen sein, wie diese kirchlichen Bezeugungsinstanzen untereinander, aber auch mit außerkirchlichen Bezeugungsorten des Wortes Gottes (Gesellschaft, Kultur, Wissenschaften, Religionen etc.) im Sinne einer sach- und zeitgemäßen theologischen Erkenntnisgewinnung zusammenwirken müssen, damit in den vielen menschlichen Worten tatsächlich Gottes Wort zum Ausdruck kommen kann.

Literatur

Christoph Böttigheimer, Lehrbuch der Fundamentaltheologie. Vierte, überarbeitete Auflage, Freiburg 2022, 143-208 (Kapitel "Theologische Prinzipien- und Erkenntnislehre").

Hans-Joachim Höhn, Praxis des Evangeliums, Partituren des Glaubens. Wege theologischer Erkenntnis, Würzburg 2015.

Peter Hünermann, Dogmatische Prinzipienlehre. Glaube - Überlieferung - Theologie als Sprach- und Wahrheitsgeschehen, Münster 2003.

Michael Seewald, Dogma im Wandel. Wie Glaubenslehren sich entwickeln, Freiburg 2018.

Leistungsnachweis

Modulklausur

 

206

Theologische Gotteslehre

Knorn

Fächer: Dogmatik

ProS G B4 - 2 LP
 

Wenn wir über Gott reflektieren, bewegen wir uns an den Grenzen des menschlichen Denkens. Er ist unverfügbar und wird in biblischen Zeugnissen doch als personal und ganz nahe beschrieben. Der Kurs führt in die vielfältigen Möglichkeiten ein, im christlichen Glauben von Gott zu sprechen. Die Grundaussagen, dass Gott trinitarisch ist und Mensch wird, werden ebenso diskutiert wie das Verhältnis von Gottes Handeln und der menschlichen Freiheit.

Literatur

  • G*tt. Mehr als eine Frage (Herder-Korrespondenz Spezial), Freiburg 2022.
  • Gisbert Greshake, Der dreieine Gott. Eine trinitarische Theologie, Freiburg ²1997.
  • Julia Knop (Hg.), Die Gottesfrage zwischen Umbruch und Abbruch. Theologie und Pastoral unter säkularen Bedingungen (QD 297), Freiburg 2019.
  • Karlheinz Ruhstorfer (Hg.), Gotteslehre (UTB 3896), Paderborn 2014.

Leistungsnachweis

Modulklausur

B6 - Was ist menschliche Existenz?

 

207

Philosophische Anthropologie

Herzberg

Fächer: Philosophie

Se G B6 - 2.5 LP
 

Gegenstand dieser philosophischen Lehrveranstaltung ist die grundsätzliche Frage: "Was ist der Mensch?". Im Einzelnen werden folgende Fragen behandelt: (1) Was genau bedeutet die Rede von der "menschlichen Natur" oder vom "Wesen des Menschen"? (2) Was heißt es, einen Geist zu haben? (3) Was heißt es, sein eigenes Leben führen zu können? (4) Was bedeutet es, einen anderen Menschen lieben zu können? (5) Welche Bedeutung hat der Tod für das menschliche Leben und sein Gelingen?

Literatur

Das Seminar wird über Lehrfilme vermittelt.

Leistungsnachweis

Mündliche Kommissionsprüfung

 

208

Theologische Anthropologie

Ansorge

Fächer: Dogmatik

Se G B6 - 2.5 LP
 

An der Schwelle zum 21. steht die Menschheit am Beginn des "Anthropozäns": Menschen beeinflussen nicht nur nachhaltig die außermenschliche Natur, sondern greifen auch in die menschliche Natur selbst ein. Eine theologische Anthropologie" muss zu Ansätzen eines "Transhumanismus" ebenso Stellung nehmen wie zu "Anthropotechniken". Dabei geht es nicht nur um die Beziehung zwischen Gott und Mensch, deren Begründung, Gestaltung und Gefährdung durch die Sünde. Darüber hinaus muss sich die theologische Anthropologie mit philosophischen und naturwissenschaftlichen Menschenbildern und deren praktischen Implikationen auseinandersetzen. Alles dies wird in der Vorlesung überblickshaft vorgestellt.

Literatur

Erwin Dirscherl, Grundriss theologischer Anthropologie. Die Entschiedenheit des Menschen angesichts des Anderen, Regensburg 2006.

Gerhard Sauter, Das verborgene Leben. Eine theologische Anthropologie, Gütersloh 2011.

Thomas Pröpper, Theologische Anthropologie, 2 Bde., Freiburg - Basel - Wien 2011.

Jürgen van Oorschot, Der Mensch als Thema theologischer Anthropologie. Beiträge in interdisziplinärer Perspektive, Neukirchen-Vluyn 2010.

Wolfgang Schoberth, Einführung in die theologische Anthropologie, Darmstadt 2006.

Otto-Hermann Pesch, Frei sein aus Gnade. Theologische Anthropologie, Freiburg - Basel - Wien 1983.

Wolfhart Pannenberg, Anthropologie in theologischer Perspektive, Göttingen 1983.

José Comblin, Das Bild vom Menschen (Bibliothek Theologie der Befreiung), Düsseldorf 1987.

Leistungsnachweis

Mag. Theol. M6 Schöpfung und Mensch: Teil der Modulklausur.

B7 - Theologie christlicher Lebensstile und Berufungen

 

209

Palmen

Böhler

Fächer: Exegese des Alten Testaments

Ü G B7 - 1.5 LP
 

Athanasius von Alexandrien berichtet im Brief an Marcellinus (PG 27,12ff) ein Wüstenvater habe einst zu ihm gesagt: „Ja, in den übrigen Büchern der hl. Schrift, hörst du nur das Gesetz, das anordnet, was du tun sollst und was du nicht tun darfst. Du vernimmst die Prophezeiungen, so dass du lediglich weißt, dass der Heiland kommen wird. … Wer dagegen den Psalter liest, erfährt nicht nur diese Dinge; er lernt in ihm außerdem noch die Regungen seiner eigenen Seele kennen und bekommt über sie Aufschluss. … So wird ein jeder die Erfahrung machen, dass diese göttlichen Gesänge für uns und die Regungen und Befindlichkeiten unserer Seele wie geschaffen sind“. Oder kürzer Rainer Maria Rilke: "... habe schließlich die Psalmen gelesen, eines der wenigen Bücher, in denen man sich restlos unterbringt".

Der Psalter ist das hauptsächliche Meditationsbuch Israels und das wichtigste Gebetbuch der Kirche. Kein Buch wird häufiger im NT zitiert. Es war Jesu Lieblingsbuch.

Ziel der Veranstaltung ist es, durch Übungen (Hausaufgaben) und interaktiven Unterricht Psalterexegese und Psalmenexegese zu verbinden, d.h. die einzelnen Gedichte im Detail zu analysieren und zugleich eine Idee von dem Drama zu bekommen, das sich im Gesamtbuch zwischen Ps 1 und Ps 150 abspielt.

Es werden für jede Sitzung Übungsaufgaben gestellt.

Literatur

D. Böhler, Psalmen 1-50; F.L. Hossfeld/E. Zenger, Psalmen; L. Alonso Schökel, Salmi; B. Weber, Werkbuch Psalmen.

Leistungsnachweis

Ergibt sich aus den Übungen.

 

210

Nachfolge Christi – Christliche Lebensstile und Berufungen

Steiner / Vechtel

Fächer: Kirchengeschichte / Dogmatik

Se G B7 - 4.5 LP
 

Im Mittelpunkt der kirchengeschichtlichen und dogmatischen Einheiten des Moduls stehen christliche Lebens- und Spiritualitätsformen, wie sie sich im Laufe der Frömmigkeitsgeschichte entwickelt haben. In Verbindung mit der exegetischen Übung zu den Psalmen wird aus historischer und systematischer Sichtweise nach der Bedeutung des Betens für den christlichen Glauben gefragt. Zu den christlichen Lebensformen gehören auch ein Überblick zur Geschichte des Ordensleben sowie die Entwicklung christliche Lebensstile mit Blick auf die Möglichkeiten in der heutigen Kirche. Systematisch wird das Verständnis christlicher Berufung im Rahmen einer pluralen gesellschaftlichen Situation analysiert.

Literatur

Karl Suso Frank, Geschichte des christlichen Mönchtums, Darmstadt 62010.

Andreas Merkt (Hg.), Das frühe christliche Mönchtum. Quellen und Dokumente von den Anfängen bis Benedikt, Darmstadt 2008.

Michael Rosenberger, Im Geheimnis geborgen. Einführung in die Theologie des Gebets, Würzburg 2012.

Georg Schwaiger, Orden und Klöster. Das christliche Mönchtum in der Geschichte, München 2002.

Christoph Theobald, Hören, wer ich sein kann. Einübungen, Ostfildern 2018.

Leistungsnachweis

Semesterbegleitende Hausaufgaben (Analyse von mehreren Quellen).

B9 - Der eine Gott und die vielen Götter

 

211

Der eine Gott und die vielen Götter

Löffler / Peetz / Specker / Wiertz

Fächer: Philosophie / Fundamentaltheologie / Dogmatik / Exegese

Se G B9 - 9 LP
 

Die Erfahrung religiöser (und überhaupt weltanschaulicher) Vielfalt ist ein selbstverständlicher Bestandteil unseres alltäglichen Lebens. Diese Erfahrung gibt Philosophie und Theologie zu denken:

Aus philosophischer Perspektive stellt sich die Frage, wie sich die unterschiedlichen Wahrheitsansprüche der verschiedenen Religionen zueinander verhalten, was die Vielfalt der scheinbar unvereinbaren religiösen Geltungsansprüche der Religionen für die Vernünftigkeit religiösen Glaubens bedeutet und wie sich die für eine weltanschaulich plurale Gesellschaft zentralen Begriffe des Dialogs und der Toleranz genauer philosophisch bestimmen lassen.

Aus religionsgeschichtlicher Perspektive ist die Pluralität der JHWH-Verehrung in der Perserzeit sowie die Entstehung des Monotheismus im antiken Judentum nachzuzeichnen und zu reflektieren. In bibelwissenschaftlicher und exegetischer Hinsicht wird die in der Hebräischen Bibel bezeugte Vielfalt an Gottesbildern wahrzunehmen und in ihrer Bedeutung zu analysieren sein.

In Systematisch-theologischer Hinsicht stellt sich die Aufgabe, die Gottes- und Letztwirklichkeitsverständnisse von Judentum, Islam, Buddhismus und Hinduismus in ein adäquates Verhältnis zum trinitarischen Gottesverständnis des Christentums zu setzen. Angesichts der sich dabei zeigenden Überschneidungen, Konvergenzen sowie auch Differenzen wird zu klären sein, ob und wie man gemeinsam beten oder sogar dauerhaft fremdreligiöse Praxisweisen in das christliche Gebetsleben übernehmen kann.

 

 

Literatur

Wird über Moodle bereitgestellt.

Leistungsnachweis

Aktive Teilnahme an den präsentischen und digitalen Kontaktzeiten. Verfassen einer Seminararbeit (ca. 30.000 Zeichen) bei einem oder einer Lehrenden nach Wahl durch die Studierenden.

B18 - Methoden beruflichen Handelns

 

212

Religionsdidaktik

Verst

Fächer: Methoden berufliches Handeln

ProS G B18 - 4 LP
 

Das Proseminar Religionsdidaktik wird religionspädagogische Fragestellungen als Praxisanliegen einer Lehre religiöser Kommunikation aufgreifen und bearbeiten. Dabei wird es um lernwirksame Arrangements von Zielen und Inhalten und deren methodischer Umsetzungsformen gehen.

In einem ersten orientierenden Schritt werden wir uns mit konkreten Erscheinungsformen von »Religion« befassen: in zeitgenössischen Lebensgeschichten, in Kunst, Kultur und Medien, in den Lebenswelten von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen.

Ausgangspunkt der inhaltlichen Auseinandersetzung bilden die verschiedenen Erfahrungshintergründe und impliziten Handlungskonzepte der am Seminar Beteiligten, auf deren Grundlage die Bedeutung religiöser Bildung für die Persönlichkeitsentwicklung von Menschen insgesamt zu klären sein wird.

Ziel des Seminars ist es, relevante Bezüge zwischen Theologie, Religionspädagogik und Psychologie zu erarbeiten, um für verschiedene Anforderungsniveaus und Lernorte geeignete Methoden pädagogischen Handelns entwickeln zu können.

Literatur

Altmeyer, Stefan / Grümme, Bernhard / Kohler-Spiegel, Helga u.a. (Hg.), Religion subjektorientiert erschließen, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2022 (= Jahrbuch der Religionspädagogik; Bd. 38).

Altmeyer, Stefan, Sprachsensible Religionsdidaktik, in: Grümme, Bernhard / Pirner, Manfred L. (Hg.), Religionsunterricht weiterdenken. Innovative Ansätze für eine zukunftsfähige Religionsdidaktik, Stuttgart 2023 (= Religionspädagogik innovativ 55), 212-224.

Büttner, Gerhard / Dieterich, Veit-Jakobus, Entwicklungspsychologie in der Religionspädagogik, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2013 (= UTB 3851).

Büttner, Gerhard, Elementarisierung im Religionsunterricht. Einführung in die Praxis, Stuttgart: Calwer 2019.

Englert, Rudolf, Geht Religion auch ohne Theologie?, Freiburg/Br.: Herder 2020.

Fleischer, Thomas, Schule personzentriert gestalten. Zwischenmenschliche Beziehungen und Persönlichkeitsentwicklung in der Schule, Stuttgart: Kohlhammer 2016.

Katechetische Blätter — Zeitschrift für religiöses Lernen in Schule und Gemeinde. RELIGION, 144. Jg., Heft 2, März/April 2019.

Kropač, Ulrich, Religion, Religiosität, Religionskultur. Ein Grundriss religiöser Bildung in der Schule. Stuttgart: Kohlhammer 2019.

Rosa, Hartmut / Endres, Wolfgang, Resonanzpädagogik. Wenn es im Klassenzimmer knistert, Weinheim: Beltz 22016.

Verst, Ludger, Wo[hin] ist Gott? Ein Problemaufriss, in: Religionsunterricht heute — Zeitschrift des Dezernats Bildung im Bischöflichen Ordinariat Mainz, 50. Jg., Heft 2, Dezember 2022, 4-6.

Verst, Ludger, Atmosphären. Anregungen zu einer kommunikativen Ästhetik des Christlichen, in: Erzbischöfliches Seelsorgeamt Freiburg (Hg.), Impulse für die Pastoral, 1/2017, 11-14.

Leistungsnachweis

Regelmäßige und aktive Mitarbeit, Ausführung und Reflexion eines Arbeits- bzw. Projektauftrags. Eine wissenschaftliche Hausarbeit in einer Lehrveranstaltung des Wahlpflichtbereichs des Moduls B18 (15 Seiten; Studierende wählen die Lehrveranstaltung, zu deren Themengebiet die Arbeit verfasst wird). Die Wahl des Themas erfolgt in Absprache mit dem/der Lehrenden und dem Modulkoordinator.

 

213

Frühkindliche Pädagogik

Helmchen-Menke

Fächer: Methoden berufliches Handeln

ProS G B18 - 3 LP
 

Die Kita als pastoraler Ort: Kindergärten und weitere Kindertageseinrichtungen (Kitas) sind Fenster in die Gesellschaft. In kaum einer anderen Institution sind Familien fast aller gesellschaftlichen Familienkulturen vertreten. Kitas sind auch Orte für pastorales Handeln. Wer als pastorale Kraft die pädagogischen Fachkräfte in ihrem Bildungsauftrag zur religiösen Bildung unterstützen möchte, braucht Fachwissen zur frühkindlichen Pädagogik. Dafür werden in der Lehrveranstaltung diese Themen erarbeitet:

• Grundzüge religiöser frühkindlicher Bildung

• Vorschulische Einrichtungen (Kinderkrippe, Kindergarten und weiter Kitas) und die Basics der Bildungspläne der Bundesländer zur religiösen Bildung im Elementarbereich

• Religionssensibles und interreligiöses Lernen in Kitas

• Was brauchen pädagogische Fachkräfte von pastoralen Fachkräften? Religiöse Bildung in der Kita im pastoralen und religionspädagogischen Handeln

• Praxisfeld des späteren Berufslebens: Kita als pastoraler Ort – Vernetzung mit der Kirchengemeinde

Die Teilnehmenden an dieser Lehrveranstaltung lernen den Bereich der religiösen Elementarpädagogik kennen und entwickeln in der Auseinandersetzung damit ihre Position zum pastoralen Handlungsfeld Kita.

Literatur

• Helmchen-Menke, Heike und Leinhäupl, Andreas (Hrsg.): Kita als pastoraler Ort. Rahmenbedingungen, Praxisbausteine, Perspektiven – Ein Handbuch. Ostfildern 2016

• Biesinger, Albert; Schweitzer, Friedrich u.a.: Religionspädagogik in der Kita. Kompetenzen für pädagogische Fachkräfte, Freiburg 2024

• Knoblauch, Christoph: Frühkindliche religiöse Bildung in den Bildungsplänen. Curriculare Perspektiven in der Diskussion. In: Frühe Bildung. Schwerpunkt: Bildungspläne und -programme für den Elementarbereich, Ausgabe 1/2023, S. 13-20. Kostenfrei abrufbar:

econtent.hogrefe.com/doi/full/10.1026/2191-9186/a000601

• Möller, Rainer und Sajak, Clauß Peter (Hrsg.): Religionspädagogik für Erzieherinnen. Ein ökumenisches Arbeitsbuch, Stuttgart 2019

• Kaupp, Angela u. a. (Hg.): Katholische Religionspädagogik für sozialpädagogische Berufe, Köln 2015

• Helmchen-Menke, Heike: Religion in der Kita. Themenkarten für Teamarbeit, Elternabende, Seminare, München 2019

Leistungsnachweis

Kontinuierliches Durcharbeiten der Texte und Materialien, die auf der Lernplattform eingestellt werden; kontinuierliche Abgabe der (unbenoteten) Übungen, die auf der Lernplattform alle zwei Wochen eingestellt werden; aktive Teilnahme an den digitalen Kontaktzeiten. Eine wissenschaftliche Hausarbeit in einer Lehrveranstaltung des Wahlpflichtbereichs Modul B18 (15 Seiten; Studierende wählen die Lehrveranstaltung, zu deren Themengebiet die Arbeit verfasst wird). Die Wahl des Themas erfolgt in Absprache mit dem/der Lehrenden und dem Modulkoordinator. Bedingungen für den Erwerb des Leistungsnachweises: Fristgerechte Abgabe aller zweiwöchentlich eingestellten (unbenoteten) Übungen. Die Abgaben müssen die formalen und inhaltlichen Mindestanforderungen erfüllen. Aktive Teilnahme an den digitalen Kontaktzeiten.

 

214

Soziale Arbeit

Weber

Fächer: Methoden berufliches Handeln

ProS G B18 - 3 LP
 

Das Proseminar vermittelt theoretische und rechtliche Grundlagen der sozialen Arbeit und gibt einen Überblick zu den Zielen, Aufgaben und Institutionen eines Feldes, dessen Bedeutung für das kirchliche Handeln immer mehr zunimmt. Ansätze und Methoden ausgewählter Bereiche (z. B. Jugendhilfe, Gemeinwesenarbeit, Altenhilfe) werden im Rahmen der Veranstaltung konkretisiert und damit eine Verbindung zu zukünftigen Tätigkeitsfeldern geschaffen.

Literatur

Eine Literaturliste wird über die Lernplattform Moodle zur Verfügung gestellt.

Leistungsnachweis

Aktive Teilnahme in der Lehrveranstaltung und Kurzreferate. Eine wissenschaftliche Hausarbeit in einer Lehrveranstaltung des Wahlpflichtbereichs des Moduls B18 im Umfang von ca. 15 Seiten (benotet); die Studierenden wählen die Lehrveranstaltung, zu deren Themengebiet die Arbeit verfasst wird. Die Wahl des Themas erfolgt in Absprache mit dem/der Lehrenden und dem Modulkoordinator.

 

215

Sprecherziehung und Kantor:innenkurs

Hoppermann

Fächer: Methoden berufliches Handeln

Ü G B18 - 2 LP
 

Die Übung führt an den Gebrauch von Sprech- und Singstimme heran, verbindet praktische Stimmbildung mit theoretischen Hintergründen und bildet ein Repertoire durchgearbeiteter Texte und Gesänge.

 

Ziele:

- Gute Körperwahrnehmung als Voraussetzung für den Stimmgebrauch

- Kenntnis über Funktion der Stimme allgemein

- Vertrautheit mit der eigenen Stimme und ihren Registern

- Sicheres Aneignen von Texten für den Vortrag

- Beherrschen von Ausspracheregeln

- Bewusster Umgang mit verschiedenen Sprachstilen

- Übung im Anstimmen und dem Finden geeigneter Tonlagen

- Grundsicherheit im Lesen von Melodien, der Zuordnung von Tonarten und dem Singen von Intervallen und Akkorden

- Beherrschen einfacher Gesänge mit Vorsängeranteilen

- Ersterfahrung mit solistischen Formen wie dem Antwortpsalm

- Sicheres Geben von Einsätzen

 

Literatur

wird in Moodle bereitgestellt

Leistungsnachweis