Aktuelle Termine:

30.11.2022 
17:00 Uhr
Mitgliederversammlung

Vergangene Termine:

Jahresmitgliederversammlung des Freundeskreises mit anschließender Verleihung des Promotionspreises durch den Freundeskreis in der Aula des Hochschulgebäudes 

Der Vorstandsvorsitzende des Freundeskreises, Herr Lückemeier, übergibt den Promotionspreis 2020 an Herrn Mag. theol. B.A. Martin Höhl.

 

 

Besuch der Abtei Sankt Hildegard in Eibingen

Der Jahresausflug des Freundeskreises Sankt Georgen führte am 28. September unter reger Beteiligung zur Abtei Sankt Hildegard in den Rheingau. Schon bei der Anfahrt beeindruckt das ab 1904 erbaute neuromanische Kloster durch seine von Weinbergen umschlossene Lage oberhalb Rüdesheims, die den Ausblick auf eine großartige Kulturlandschaft frei gibt.

 


Der Vorstand des Freundeskreises: Herr Lückemeier (Vorsitzender), Herr Tonnellier (ehem. Vorsitzender), Pater Böhler SJ (Stellv. Vorsitzender), Herr Dr. Dechamps (Schatzmeister), Pater Wucherpfennig SJ (Rektor Sankt Georgen)

Schwester Gisela führt die Mitglieder des Freundeskreises durch die Abteikirche

Peter Lückemeier bedankt sich bei Schwester Gisela für ihren Vortrag

"Sobald ein Gast gemeldet wird, sollen ihm daher der Obere und die Brüder voll dienstbereiter Liebe entgegeneilen." (Regula Benedicti 53.3) In unserem Fall eilte den Mitgereisten Schwester Gisela entgegen, so, wie es Benedikt vor etwa 1500 Jahren formuliert hat. Informativ, kurzweilig und äußerst gewinnend zugleich stellte Schwester Gisela in ihrem Vortrag das Klosterleben der zurzeit 44 Benediktinerinnen der Abtei St. Hildegard dar.

"Ora et labora": Obwohl der als benediktinisch geltende Grundsatz klösterlichen Lebens nicht zu den Regeln Benedikts zählt , hat er auch heute im Kloster Eibingen nichts von seiner Wirkmächtigkeit verloren. Schwester Gisela führte aus, dass das Leben im Kloster von einer eng geführten Ordnung geprägt werde, die auch in den alltäglichsten Dingen auf Gott ausgerichtet sei. Als Beleg zitierte sie Ignatius v. Loyola: "Gott in allen Dingen suchen und finden". Sie sah Parallelen zu dem Leben der Jesuiten, wobei sie auf Pater Löser SJ verwies, der einmal meinte, dass St. Hildegard in Eibingen und Sankt Georgen in Frankfurt komplementär den Geist Gottes lebten, die einen in der Liturgie, die anderen in der Lehre.

„Müßiggang ist der Feind der Seele“ (RB 48.1): Einen breiteren Raum des Vortrags nahm der Unterhalt der Gemeinschaft ein, der in der Gegenwart eine große Herausforderung für das benediktinsche Mönchtum darstelle. Es reiche nicht, das Kloster als einen von der Außenwelt abgegrenzten Raum zu begreifen. Heute kennzeichneten vielfältige Unternehmungen mit Außenwirkung das klösterliche Leben. So unterhalte die Abtei St. Hildegard einen Buchladen, der auch Produkte anbiete, die auf die heilige Hildegard zurückgingen. Man betreibe eine Vinothek, die die eigenen Weine offeriere. Das Kloster unterhalte eine Goldschmiede, eine Restaurierungswerkstatt, eine Töpferei, ein Gästehaus und nun auch ein Cafe, das Behinderten ein Arbeitsplatz biete. Schwester Gisela meinte im Blick auf unsere unstete Welt weiter, dass sich hier ein Prinzip der Benediktiner bewähren müsse: „ Gehalten von einem tragenden Grund und doch in Bewegung." (RB Prolog).

Nach dem Vortrag traf sich die Reisegruppe zum Austausch bei Kaffee und Kuchen im Klostercafe. Abgerundet wurde die Fahrt zur Abtei St. Hildegard mit einem von Schwester Gisela kenntnisreich geführten Besuch der neuromanischen Abteikirche.                          

Am Ende dieses Beitrags möchte ich noch eine Aussage Schwester Giselas zitieren: "Die Benediktiner tragen einen Namen, der auch als ihr Programm gelten kann: "Bene-dicere – Gutes sagen, segnen, ein Stück Schöpfung ganz aufmerksam dem Schöpfer zurückbringen ... So sollten wir den Himmel erden’ wir alle – in der Gesellschaft Jesu!"

Hans Schäfer