Mathias Wirth: Absurdität, Solidarität und Sinn. Albert Camus und die Freiheitsanalyse Thomas Pröppers

Thomas Pröpper imponiert das Ausbleiben ethischer Indolenz in Albert Camus’ Votum für eine zu solidarité befähigende Freiheit, die selbst dort Bestand hat, wo sie nicht in einen universalen Horizont von Sinn integriert werden kann. Dabei ist insbesondere Camus’ Die Pest und ihre „nüchterne Solidaritätsethik“ Inspirationsquelle für seine Freiheitsanalyse. Ihr Ansatz bei der endlichen Freiheit ist insofern durch Camus’ Denken proportioniert, als Pröpper nicht umstandslos universale Sinnhorizonte kreiert, sondern in der endlichen Freiheit selbst nach Strukturen der Unbedingtheit sucht, die theologisch ins Feld geführt werden können. Denn im atheistischen Existenzialismus Camus’ begegnet die Unbedingtheit der Zuwendung zum Leid des Anderen.



Thomas Pröpper was impressed by the absence of ethical indolence in Albert Camus’ voice for a solidarité-enabling freedom, which has persisted even in cases where it cannot be incorporated into a universal horizon of meaning. In particular, Camus’ La Peste (The Plague) and its “sober ethics of solidarity” serve as a source of inspiration for his analysis of freedom. His approach to eventual freedom conforms to Camus’ thinking insofar as Pröpper does not immediately construct universal horizons of meaning, but instead seeks structures of absoluteness in eventual freedom itself, which can be invoked theologically. In Camus’s aesthetic existentialism, absoluteness meets devotion to the pain of others.


(Seite 534-550)

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