Boris Hogenmüller: Cano und Carranza. Studien zur Authentizität von Melchior Canos Gutachten zu den "Comentarios al Catechismo christiano" (1558) des Bartolomé Carranza

Der Dominikaner Melchior Cano (1509-1560) ist für viele moderne Theologen heute eine noch immer umstrittene Persönlichkeit. Obwohl sein herausragendes Werk De locis theologicis ihm verdientermaßen den Ruf eingebracht hat, „nicht der Methodologe neuzeitlicher Theologie überhaupt, sondern der neuzeitlichen Dogmatik“ (E. Klinger: Grundlegung bei Melchior Cano und Entwicklung bis zum Zweiten Vatikanischen Konzil [Freiburg i. Br. 1978] 53) zu sein, wird dieser Ruhm durch die unzureichend geklärte Frage nach Canos Mitwirken an dem von der Inquisition in Auftrag gegebenen Gutachten zu den Comentarios al Catechismo christiano seines Mitbruders Bartolomé Carranza getrübt. Die vorliegende Studie unternimmt den Versuch, Antworten auf die noch offenen Fragen zu finden, indem sie einerseits einzelne Passagen des Gutachtens näher betrachtet und andererseits diese mit möglichen Parallelstellen in De locis theologicis vergleicht.

The Dominican Melchor Cano (1509 - 1560) applies to many modern theologians a controversial character. Even though his outstanding work has brought him the reputation to be „nicht der Methodologe neuzeitlicher Theologie überhaupt, sondern der neuzeitlichen Dogmatik“ [E. Klinger: Grundlegung bei Melchior Cano und Entwicklung bis zum Zweiten Vatikanischen Konzil (Freiburg 1978) 53], his fame is still clouded by the insufficiently clarified question of his involvement in the censura of Bartolomé Carranza’s Comentarios al Catechismo christiano, which was ordered by the Inquisition. The present study is an attempt to answer these last remaining questions of authenticity by comparing passages in the censura with parallels of de locis theologicis.


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