Burkhard Neumann: „Was ist das für ein Wort?“ (Lk 4,36)

Stellt die Hoffnung die Grunddimension christlicher Existenz dar, dann muss sie die ganze Art und Weise des Sprechens von Gott prägen. Ausgehend von der Bestimmung der Hoffnung als einer begründeten Ausrichtung auf eine noch ausstehende und unverfügbare Erfüllung lässt sich zeigen, wie sehr menschliches Sprechen tatsächlich von solcher Hoffnung geprägt ist. Dies gilt analog auch für die (in einem umfassenden Sinne) als Wort Gottes verstandene Offenbarung, wie an Hans Urs von Balthasars Satz „Gott redet als Mensch“ aufgewiesen werden kann. Aus der sich daraus ergebenden Darstellung der Vermittlung des Wortes Gottes durch die Kirche werden abschließend die (auch ökumenisch relevanten) Konsequenzen gezogen. Im Gegensatz zu der das Eschaton prägenden unmittelbaren Schau Gottes gilt für die irdische Existenz der Kirche, dass sie das Wort Gottes, in dem Gott sich selbst endgültig mitteilt, nur in ihrem begrenzten und endlichen menschlichen Wort hat, das gerade darum immer neu und immer anders gesagt werden muss. Nur so kann die Hoffnung lebendig bleiben, dass in diesem Wort der Kirche sich tatsächlich Gott selbst dem Menschen endgültig zusagt.

 

 


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