Dirk Ansorge: Transzendenz Gottes und Inkarnation. Positionen und Perspektiven christlicher Theologie im Gespräch mit jüdischem und islamischem Denken

Auch im interreligiösen Dialog wirft der christliche Glaube an die Menschwerdung des göttlichen Wortes die Frage nach dem Verhältnis von Transzendenz und Offenbarung Gottes auf. Dieses Verhältnis wird in Judentum, Christentum und Islam sehr unterschiedlich gefasst. Offenbart sich nach muslimischer Auffassung Gottes Wort in einem Buch, so realisiert sich nach jüdischem Verständnis Gottes Weisung in der Überlieferungs- und Praxisgemeinschaft des Volkes Israel. Christen wiederum sehen in dem individuellen Menschen Jesus von Nazareth die Selbstmitteilung des dreieinigen Gottes. Ohne diese unterschiedlichen Konzeptionen zu leugnen, zeigt der Beitrag Analogien im jeweiligen Gottes- und Offenbarungsverständnis von Judentum, Christentum und Islam auf, die ein wechselseitiges Verstehen erleichtern können. Hierzu können auch Überlegungen beitragen, die sich im Blick auf das Verhältnis von Transzendenz und Offenbarung Gottes im Ausgang von einer „Phänomenologie der Gabe“ nahelegen.


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