Gerd Haeffner S. J.: Heidegger über die Grundsätze des Denkens

Ein zentrales Stück der Metaphysik ist die Lehre von den obersten Grundsätzen, d. h. den Sätzen der Identität, des ausgeschlossenen Widerspruchs und des Grundes. Es wird untersucht, wie Heidegger sich zu diesen Sätzen im Einzelnen und insgesamt stellt. Dem Nichtwiderspruchsprinzip gesteht er nur eine eingeschränkte Geltung zu; das Prinzip der Identität deutet er zum Teil um; seine größte Reserve gilt dem Satz vom Grund, den er ganz an den neuzeitlichen Rationalismus bindet. Insgesamt interpretiert Heidegger die Grundsätze als Ausdruck des Seins in einer bestimmten Konzeption, die selbst nicht evident ist, sondern einem geschichtlichen Anspruch entspricht. Damit geraten alle Vollzüge, die auf diesen Grundsätzen beruhen, wie die Wissenschaften, in eine Schwebe ihrer Geltung, die mit einigen unserer lebensweltlichen Überzeugungen in starker Spannung steht.


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