Frido Ricken S. J.: Sprache - Erfahrung - Transzendenz. Platons Transzendenzbegriff und die Sprache der Bibel

Ursprung des Transzendenzbegriffs in der Religionsphilosophie des späten Judentums, des Christentum und des Islam sind die Aussage im Sonnengleichnis von Platons Politeia, das Gute rage an Würde und Kraft über das Sein hinaus (Resp. 509b9), und der Vergleich der philosophischen Erkenntnis mit einem Licht, das plötzlich in der Seele erzeugt wird (Ep.VII 341c7-d1). Der Aufsatz geht dem Zusammenhang von Sprache, Erfahrung und Transzendenz in diesen beiden Texten nach, um dann anhand von Origenes, Contra Celsum, zu zeigen, wie das frühe Christentum sich mit dieser Transzendenzvorstellung auseinandersetzt. Der gehobe-nen Sprache der Philosophie wird die alltägliche Sprache der Bibel gegenübergestellt. Das Geheimnis, das diese schlichten Worte verbergen, zeigt sich erst dem, der den Weg geht, den sie weisen. Das Transzendente ist kein Gegenstand, sondern das Licht, in dem alle Gegen¬stände erscheinen. Der Transzendenzbezug der Sprache ist ihre Fähigkeit, die Welt und das Leben in einem neuen Licht erscheinen zu lassen.


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