Hans-Dieter Mutschler: Rückblick auf Carl Friedrich von Weizsäcker

Carl Friedrich von Weizsäckers Philosophie der Physik kann als eine Reformulierung von Schellings Identitätsphilosophie angesehen werden, indem aber nicht eine ins Absolute geweitete transzendentale Subjektivität den Ausgangpunkt bildet, sondern eine reformulierte Quantentheorie. So wie Schelling in immer erneuten Anläufen versuchte, die Naturwissenschaft seiner Zeit mit seinem geistphilosphischen Ansatz zur Deckung zu bringen, so durchlief von Weizsäcker in seinen Schriften immer wieder den Weg vom Menschen zur Natur und von der Naturwissenschaft zum Menschen. Am Beispiel des Begriffs der »Zeit« als Geschichtszeit wird gezeigt, dass diese Versuche interessante Vermittlungsfiguren hervorbringen, dann aber scheitern, wenn die Zeit der Natur und der menschlichen Geschichtserfahrung identifiziert werden sollen. Solche Versuche sind zudem theologisch fragwürdig, da sie die Transzendenz Gottes ausschließen.


(Seite 515-524)

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