Andreas Odenthal: Der Kultus als Weltauslegung. Elemente einer Theorie des Gottesdienstes im religionsphilosophischen Ansatz von Richard Schaeffler

Ausgehend von der Spannung zwischen Weltbezug und Transzendenzerfahrung soll die Liturgie der Kirche im Anschluss an Richard Schaeffler als ein Modus sui generis der Weltdeutung und des Zugangs zur Wirklichkeit beschrieben werden. Dabei wird die Kategorie des Kultes bemüht, die eine zunächst passive Grundhaltung voraussetzt: Gottes Heilshandeln ist als Voraussetzung und Ermöglichung kultischen Handelns zu bestimmen. Kann liturgisches Beten als Eintritt in eine Beziehung zu Gott verstanden werden, geht es im Kult um rituelle Erneuerung und Aktuierung dieser Beziehung. Diese Gedanken werden auf die Definition der Liturgie als »Feier des Pascha-Mysteriums« hin ausgelegt. Ein solches Kultverständnis bietet etwa die Möglichkeit, zwischen subjektivem Erleben und verobjektivierter (Glaubens-)Erfahrung, Immanenz und Transzendenz zu vermitteln und eröffnet so einen neuen Blick auf das rituelle Tun der Kirche.


(Seite 351-367)

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