Thomas Peter Fößel: Freiheit als Paradigma der Theologie? Methodische und inhaltliche Anfragen an das Theoriekonzept von Thomas Pröpper

Die Implementierung des offenbarungstheologischen Paradigmas der »Selbstmitteilung Gottes« prägt nach wie vor die aktuelle systematische Auseinandersetzung. So ist es in seinem Gefolge zu einer Fülle von unterschiedlichen auch einander widersprechender fundamentaltheologischer Neuansätze gekommen, die die Debatte um eine angemessene Hermeneutik des Glaubens neu angefacht hat. Innerhalb dieses vielstimmigen Chores verdient insbesondere der Versuch von Thomas Pröpper, Freiheit als philosophische und theologische Basiskategorie einzuführen, besondere Beachtung, weil dieser in ursprungsbezogener Treue zur Offenbarung die Ergebnisse der transzendentalphilosophischen Freiheitsanalyse gleichermaßen für die Hermeneutik und die Verantwortbarkeit des Glaubens fruchtbar werden lässt. So stringent der Pröppersche Ansatz in seiner Geschlossenheit auch wirkt, so wirft er gleichwohl eine Reihe von kritischen Rückfragen auf, die sowohl aus philosophischer als auch aus theologischer Perspektive zu stellen sind. Diese Rückfragen betreffen insbesondere die Reichweite des philosophischen Freiheitsdenkens und des auf ihm aufruhenden Gottesbegriffs im Blick auf die Autonomie der Theologie. Sie betreffen aber auch die Valenz der Ergebnisse der reduktiv-transzendentalen Freiheitsanalyse selbst.


(Seite 217-251)

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