Hermann-Josef Sieben S. J.: Der Beitrag der Jesuiten zur Überwindung des extremen Augustinismus im 17. Jahrhundert

Eine der periodisch sich ereignenden Augustinus-Renaissancen fand im 17. Jahrhundert statt, die bei einer Reihe von Theologen jedoch zu einer ungesunden Monopolstellung des Kirchenvaters führte. Eine beachtliche Zahl prominenter Jesuitentheologen engagierte sich bei der Überwindung dieses extremen Augustinismus. Der Aufsatz geht näher ein auf die verschiedenen Phasen der Auseinandersetzung, auf den Hauptvertreter des extremen Augustinismus (Cornelius Jansenius), und die Jesuiten, die sich zunächst vor und dann nach dem Erscheinen von dessen »Augustinus« (1640) zum Problem der Autorität Augustins in der Theologie geäußert und zu einer ausgeglichenen Lösung der Streitfrage beigetragen haben. Das Ergebnis ihrer Stellungnahmen liegt konkret in dem am 7. Dezember 1690 durch ein Dekret des Heiligen Offiziums zensurierten Satz vor: »Wenn einer eine Lehre gefunden hat, die bei Augustinus klar grundgelegt ist, kann er diese unbedingt festhalten und lehren, ohne irgendeine Bulle des Papstes zu berücksichtigen« (DH 2330).


(Seite 186-216)

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