Am vergangenen Mittwoch (26.05.2021) fand die erste Veranstaltung der Reihe „Theologische Abendgespräche“ statt. Gastgeber des Abends war Prof. Dr. Heinrich Watzka SJ, als Gesprächspartner waren Prof. Dr. Thomas Hanke und JProf. Dr. Wolfgang Beck eingeladen.
Neben den Gesprächsteilnehmern haben insgesamt über 90 Personen entweder online über Zoom oder präsentisch in der Aula an der Veranstaltung teilgenommen.
Die Grundthese des Abends – die von Prof. P. Watzka aufgestellt wurde – hat sich mit der Frage beschäftigt, ob das Christentum nur weiterbestehen kann, wenn es sich zur Zivilreligion wandelt. Um eine Antwort auf diese Frage zu finden, stellte Professor Hanke die historisch philologische Grundlage mit Kants Religionsschrift dar. Als Nächstes wurde der Fokus von JProfessor Beck auf die Rolle der Religion in der heutigen Gesellschaft gelenkt. Die zu Beginn aufgestellte Grundthese konnte durch die beiden Ausführungen nicht bestätigt werden. Religion ist heute weniger in der Funktion einer Zivilreligion, sondern eher in der Funktion einer "öffentlichen Religion" (public religion) gefragt. Zivilreligion unterstellt einen ethischen Minimalkonsens unter StaatsbürgerInnen, den es heute vielleicht nicht mehr gibt. Öffentliche Religion (public religion) tritt in Erscheinung, wenn beispielsweise der Opfer von Katastrophen gedacht wird. Zum Abschluss erhielten sowohl die TeilnehmerInnen vor Ort wie auch die online dazu geschalteten die Möglichkeit Fragen zu stellen und so in einen Diskurs mit den Referenten zu kommen.
Der zweite Abend der Reihe findet am Mittwoch, 09.06.2021, von 19:00 bis 20:30 Uhr statt. Thema des Abends ist „Zwischen Abu Dhabi und Hagia Sophia: Christliche Perspektiven auf den aktuellen Stand der christlich-islamischen Beziehungen“. Im Gespräch sind Prof.in Dr. Anja Middelbeck-Varwick, Dr. Timo Güzelmansur, und Prof. Dr. Tobias Specker SJ. Weitere Informationen finden Sie auf unsere Homepage. Die Anmeldung ist unter rektorat(at)sankt-georgen.de möglich.
